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Es gab nicht wenige die das Debüt der vier Saufbolde 'The Dangers of Standing Still' als eines der besten Album der Punkrocksparte 2011 sahen. Ein Whoooa-Chorgesang jagte den nächsten und live wusste das Quartett sowohl im kleinen Rahmen wie dem Grazer Sub als auch auf grossen Bühnen wie dem Groezrock (wo sie außerdem durch geschicktes Anbiedern an Genregrössen wie Hot Water Music auffielen) durchaus zu gefallen.
Da quiekt das Phrasenschwein: 'Wise Up Ghost' ist als Gipfeltreffen nicht so furios ausgefallen wie insgeheim erhofft und trotzdem die mühelose Bestätigung dafür, dass einerseits alles was die Roots-Crew anfasst zu Gold wird und Elvis Costello andererseits auch im 59ten Lebensjahr überraschende Akzente in seiner Veröffentlichungsliste zu setzen vermag.
Die Indiediscohits auf 'Oracular Spectacular' waren nur ein grandioser Zwischenfall und die hippen MGMT nicht erst seit der nachjustierenden Meisterleistung 'Congratulations' durch und durch eine psychedelische Popband. 'MGMT' ist da als logischer nächster Evolutionsschritt nicht zufällig selbstbetitelt: weiter draußen - und damit wahrscheinlich auch näher bei sich selbst - waren die Amerikaner noch nie.
Shawn Carter rappt von seiner Yacht aus souverän über das Leben als Gott-König des millionenschweren US-Hip Hops. Dennoch ermüdend, wie inspirationslos und satt Jay-Z zwölf Jahre nach dem epochalen Mainstream-Einschlag 'The Blueprint' auf dem vierten Album seit dem streitbar notwendigen "Comeback" mit 'Kingdom Come' klingt.
Es wird wieder elektrisch am Schwarzl: Wieder ist ein Jahr vergangen, wieder pilgert das Festivalvolk in das gleichnamige Freizeitzentrum zum Urban Art Forms Festival. Dieses Jahr hat man sich bemüht, noch mehr zu bieten, bespielt die Main Stage schon am Donnerstag – ohne allzu große Überraschungen im Lineup, aber mit ordentlich Remmidemmi.
Die exzessiv satanistische Okkultrockband The Devil's Blood ist seit Anfang des Jahres Geschichte. Bandleader Selim sorgt mit 'III: Tabula Rasa or Death and the Seven Pillars' posthum aber noch dafür, dass die unheilige Allianz des Geschwisterpaares Lemouchi nicht ausschließlich in positiver Erinnerung behalten wird.
Allen Unkenrufen zum Trotz ist die Refused-Reunion alles andere als eine seelenlose Gelddruckmaschine geworden. Das Thema Vergangenheitsbewältigung wird jedoch nicht vorschnell zu den Akten gelegt: Dennis Lyxzén verschafft sich auch ohne dem ausgestiegenen David Sandström mit einigen Kumpels aus Umeå auf dem zweiten AC4-Album in jenen Hardcore-Gefilden Luft, für die er nach 'Songs to Fan the Flames of Discontent' derart unkompliziert aufdrehend sonst nur noch auf 'AC4' von 2009 Muse fand.
Kvelertak sagen über den Nachfolger des Metalfeuerwerks 'Kvelertak': "Die Songs sind größer. Die harten Songs sind härter, die poppigen poppiger - und so weiter." Stimmt tatsächlich. Auch richtig: das zweite Album pragmatisch danach zu benennen, was serviert wird: 'Meir', also mehr.
'Beauty is a Beast' - das wissen Sex Jams auf ihrem zweiten Studioalbum nur zu gut. Die besten Erbverwalter für den Sonic Youth-Fundus bleiben zwar Thurston Moore und Co. - um zu erfahren wie man Noiserock vital am Leben halten kann, darf man trotzdem nach Wien blicken.
Manche Bücher wollen eben doch nach dem Cover beurteilt werden - und manche Platten auch. Womit man es bei Psychic Ills zu tun hat, verrät nämlich bereits der Bandname - und dass die dazugehörige Qualität stimmt, die Corporate Identity-Verpackung von Sacred Bones Records.