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Ganz so radial wie mancherorts weisgemacht wird sind die stilistischen Umbrüche beim lange herbeigesehnten Warpaint-Zweitwerk dann doch nicht. Dass das Viermädlhaus in den drei Jahren seit 'The Fool' viel Hip Hop gehört und die Vorzüge der elektronischen Musik für sich entdeckt hat manifestiert sich vielmehr zwischen den Zeilen und im von Flood maßgeschneiderten elegant-unaufgeregten Klangraum der Platte.
Auch die Panem-Filmreihe setzt auf das gängige Schema fetten Hollywoodblockbustern einen prestigeträchtigen Soundtrack zur Seite zu Stellen - und fährt im zweiten Anlauf mit einer Hinwendung zu zahlreichen Vertretern der oberen Indie- und Alternative Riege wieder gut damit.
Das Artwork nimmt es bereits vorweg: auf 'Static' bleiben Cults dem auf ihrem selbstbetitelten Debüt eingeschlagenen Weh treu, lassen die Dinge jedoch diesmal auch mit ein wenig Abstand wirken und erweitern ihren infektiösen Indie-Pop indem sie ihn mit zusätzlichen Details auffächern. Auf die herausragenden Hits vergessen sie dabei nur auf den ersten Blick.
Das grundsätzlich interessante Gesamtkonzept hinter 'Scratch My Back' und 'And I'll Scratch Yours' ist ein wenig in die Hose gegangen. Erst entpuppten sich Gabriels Interpretationen fremder Songs als wenig überzeugend - und ganze zwei Jahre später hängt der oftmals verschobene Gegenpol dazu ähnlich bedeutungslos in der Luft.
'Blackfield IV' setzt den auf 'Welcome To My DNA' eingeleiteten Rückzug von Steven Wilson aus der kreativen Partnerschaft mit Aviv Geffen fort. Blackfield entwickelt sich dadurch immer drastischer zum Soloprojekt des israelischen Musikers - auf dem Kitsch und Schmalz in irritierend abgeschnittenen Songs nach Lust und Laune gedeihen dürfen.
'Euphoric /// Heartbreak \\\' wanderte durch die Großstädte dieser Welt und wilderte dabei mit triefenden Synthie-Einlagen im Repertoire billigster Schnulzen. Für sein drittes Glasvegas-Album besinnt sich James Allen nun wieder in der stillen Heimat auf die Grundtugenden seiner Band.
O'Brother hätten es sich nach dem hohe Wellen schlagenden Einstandsgeniestreich 'Garden Window' definitiv einfacher machen können. Stattdessen gebiert die Band einen massiven, ausladenden und auch schwer verdaulichen Brocken von einem Album, das nicht nach sofortiger Liebe bettelt, letztendlich aber die Vermutung festigt, dass das Quintett aus Atlanta tatsächlich das Beste ist, was dem schwebenden Grenzgang zwischen atmosphärischem Posthardcore und zupackendem Postrock passieren konnte.
5 Jahre Pause haben den Schotten gut getan und die einst herzigste Poprockband des Planeten wieder zurück in die Spur gebracht: Mit knapp einem Dutzend Songs, das im Notfall wohl tatsächlich vollständig als Single-Sammelsurium ohne Evergreen-Anspruch herhalten könnten.
Allerspätestens mit dem gefinkelt betitelten 'StillNo1' begann sich abzuzeichnen, dass das verinnerlichte Indierock-Korsett dem Ingolstädter Quintett zu eng werden würde. Mit welcher Konsequenz sich Slut fünf Jahre später ein ganzes Stück weit neu erfunden haben überrascht dann allerdings auf den Erstkontakt doch.
'Little Moments' fühlt sich als Ausblick auf das Anfang 2014 erscheinende vierte Studioalbum von Clap Your Hands Say Yeah schon wieder wie ein Comeback der nicht mehr ganz so trendigen Band an.










