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Royal Headache, Bed Wettin' Bad Boys, Parquet Courts, ....- aus Australien rollt derzeit wieder einmal eine atemberaubende Welle junger Rock'n'Roll Bands an. Weil Total Control mit ihrem tollen Debütalbum 'Henge Beat' vielerorts zwischen den Hypes durch den Raster gefallen sind, compilieren die fünf verdienten No Wave-Rocker ihre Anfangsphase für Neuankömmlinge.
"The Shape of Jazz to Come"? Vermutlich eher nicht. Denn wie sollen andere Musiker derartiges nachahmen, wenn sich Normalsterbliche nicht einmal ansatzweise ausmalen können, wie der vielbeschäftigte Colin Stetson die unfassbaren Songs seiner Solokarriere überhaupt komponieren konnte.
Mittlerweile gefühltermaßen eher die Regel als die Ausnahme: der schier unüberblickbaren Schwemme an Veröffentlichungen zum alljährlichen Record Store Day begegnen einige Plattenläden bereits eingangs mit unverschämten Preisen, die finanziell zumeist freche Weiterverwertung via Ebay, Discogs und Co. ist dann der zusätzliche Faustschlag für Fanherzen und Brieftaschen. Hinter diesem fahlen Beigeschmack gab es aber auch dieses Jahr wieder zahlreiche Must-Haves, obskure Sammlerstücke und verzichtbare Veröffentlichungen zu ergattern. Der Record Store Day 2013 in augewählten Kurzbetrachtungen:
Das satanistische Geschwisterpaar Lemouchi hat sich bekanntlich vom okkulten Heavy Rock verabschiedet. Ihren Thron werden The Devil's Blood eventuell posthum mit 'III: Tabula Rasa Or Death And The Seven Pillars' verteidigen, zumindest bis dahin schicken sich Ghost - aus rechtlichen Gründen mittlerweile Ghost B.C. (der Zusatz funktioniert immer) - rechtzeitig an, diesen einzunehmen. Was der ambitionierten Pausenunterhaltung 'Infestissumam' wenn schon nicht in künstlerischer, dann zumindest in kommerzieller Hinsicht durchaus gelingen könnte.
Ein kurzes Dacapo von TJ Cowgill - jenem Mann, dessen abgefuckt cooler Aliasname immer noch nur halb so cool ist wie seine abgrundtief vibrierende Grabesstimme; aber immer noch doppelt so gut, wie die Songs, die er letztendlich darunter veröffentlicht.
Tatsächlich zügellos sind nur wenige Momente des sorgsam inszenierten Tourauftritts der Eels - aber zum Schluss ist das Orpheum ein beinahe Flaming Lips-würdiges Tollhaus mit tanzendem Schimpansen-Mädchen, grimmigen Türsteher Clown und einer haltlos schauspielernden aufspielenden Rockband in der Hauptrolle.
Motorpsycho wissen dass sie das zwischen Klassik, Jazz und Progrock brillierende Monstrum 'The Death Defying Unicorn' nicht so schnell übertrumpfen werden können und schalten deswegen mit Griff in die Schublade einen Gang zurück. Dort finden sie mit namhafter Unterstützung an der zweiten Gitarre verloren geglaubte Popmomente in ihrem unfehlbaren, ureigenen Motorpsycho-Rock.
Kann man beanstanden: Wind und Farben bewegen sich auf ihrem Debütalbum 'Das Entzünden einer Kerze ist das Ende eines Wals' sehr nah an ihren zahlreichen Vorbildern. Muss man aber nicht: das blutjungen Trio aus Schleswig-Holsteins schaut sich nämlich die richtigen Dinge bei den richtigen Idolen ab.
4 Jahre nach der Single-Schleuder 'Wolfgang Amadeus Phoenix' und dem endgültigen Durchbruch gehen Phoenix auf Nummer Sicher und übersetzen für 'Bankrupt!' ihre tanzflächenfüllenden Konsenshits wieder zurück in einen den 80ern nicht abgeneigten Synthiepop-Kontext.
The Mars Volta sind Geschichte, das Bosnian Rainbows-Debüt steht in den Startlöchern - und auf Omar Rodríguez-López 26. Soloalbum ist auf chaotisch-zerrüttete Art und Weise alles beim experimentellen Alten. Diesmal wieder einmal um das kleine Quäntchen besser als zuletzt.