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Die beiden Hurts-Köpfe Adam Anderson und Theo Hutchcraft haben sich für Faith die Haare wachsen lassen und versuchen sich auch an moderneren R&B-Beats. Das eine ist egal, das andere keine restlos gute Idee.
Melissa Guion alias MJ Guider hat nach vier Jahren Pause mit Sour Cherry Ball ihr drittes Studioalbum fertiggebastelt, das zweite für das so ideal zu ihr passende Label Kranky.
Vom Park der Ungeheuer aus träumt sich Anna von Hausswolff zwei Jahre nach Dead Magic (2018) auf dem rein instrumentalen Orgel-Album All Thoughts Fly aus dem Griff der Pandemie in sphärische Ambientwelten.
Das schwedische Quartett Night tritt mit High Tides - Distant Skies zum vierten Mal scheinbar mühelos den Beweis an, dass Skandinavien die Retrorock-Welle einfach konstant kompetent reitet - schlimmstenfalls ohne Genieblitze.
Seit 2018 feuern Fawn Limbs aus Pennsylvania mit qualitativen Veröffentlichungen aus allen Rohren, aber erst mit Schützenhilfe der Frontierer-Kreativspitze erreichen sie auf ihrem Zweitwerk Sleeper Vessels den nächsten Level in ihrem „Geometric Noise Mathematical Chaos“.
Kairon; IRSE! ordnen das Chaos auf Polysomn und erfinden ihren Space-Psychedelic nicht nur ein gewisses Stück weit Richtung Artpop neu, sondern bieten damit auch die unwahrscheinlichste Alternative zur Entwicklung von Tame Impala nach deren erstem Studioalbum an.
Das finale License to Waltz ist eine das Tempo in billiger Aufmerksamkeitssucht variierende MIDI-Interpretation von Tschaikowskis Blumenwalzer, womit Mike Shinoda die Tradition des absurden Rausschmeißers auf seiner Dropped Frames-Reihe aufrecht hält. Ansonsten markiert die dritte - und beste - Ausgabe im Kontext aber endgültig eine Emanzipation.
Seit Love in Shadow weiß man ja, dass die Kooperationen mit Keiji Haino für Sumac bewusstseinserweiternd und prägend waren. Das wahre Ausmaß der Evolution wird nun allerdings erst mit May You Be Held begreifbar - eventuell der markanteste Jump the Shark-Moment in der bisherigen Karriere von Aaron Turner für dessen Jünger.
Nachdem er Platz in den Jahreslisten mit dem Funeral Doom-Meer Subaquaious sicher hat (wenn auch wohl nicht die Bestmarke knackend, die der niemalsmüde Ukrainer vor wenigen Jahren mit Tchornobog setzte) hat Markov Soroka gemeinsam mit seinem Kumpel Rusty Powers Zeit für Müßiggang: Triage at Dawn zelebriert die gemeinsame Liebe für Half-Life.
Die Prognosen ob der Zukunft von Biffy Clyro gingen nach der rein kommerziell motivierten Abwärtsspirale Ellipsis sowie dem alte Stärken auffrischenden Balance, Not Symmetry ja deutlich auseinander. A Celebration of Endings zeigt nun (durchaus mit Symbolcharakter für den Zustand der Band) dass die Wahrheit allerdings in der verträglichen, unentschlossenen Mitte liegt.