Rezension
Dass Matt Skiba sich auch gerne abseits des Alkaline Trios verausgabt, ist nichts Neues mehr. The Sekrets ist aber das erste seiner Projekte, dass sich musikalisch zumindest auf Platte nicht für diese Abtrünnigkeit rechtfertigen kann.
Nicht noch einmal ein im Windschatten gegen 'Carnavas' Sturm-laufendes Album wie 'Swoon'. Mit dieser Intention krempelt 'Neck of the Woods' von innen heraus den unverkennbaren Silversun Pickups Sound um. Und wächst sich von einer Enttäuschung zum leistungsstarken Grower aus.
Fyfe Dangerfield und die Seinen finden langsam aber sich wieder zur bedeutungsschwangeren Leichtigkeit ihrer Anfangstage zurück. 'Hello Land!' spricht diesbezüglich nicht nur aufgrund seiner Entstehungsgeschichte Bände.
Acht Jahre und einen Bandsplit später gelingt Hot Water Music der beinahe nahtlose Anschluß an alte Stärken mit einer neu gefundenen Selbstverständlichkeit. 'Exister' ist weitestgehend die erhoffte triumphale Rückkehr geworden und hat nur eine Schwäche: es ist eine allzu aufdringliche Hitpalette geworden.
'The Only Place' liegt für Bethany Cosentino nicht mehr zwangsläufig am Strand, sondern überall dort, wo Liebeleien, Beziehungen und Herzensangelegenheiten stattfinden können. Auch das zweite Best Coast Album lächelt dabei unbeschwert jede Wolke vom Himmel.
Von Altersmüdigkeit keine Spur, den Mann bringt immer noch alles auf die Palme: Keith Morris ist auch mit 56 Jahren angepisst ohne Ende und lässt seinem Unmut freien Lauf. Off! prügeln die dazu passenden Hardcoresprinter ohne Ablaufdatum als Gegenentwurf zu zeitgenössischem Punkrock der Marke Green Day und Konsorten.
Beach House verteidigen den Platz, den sie sich spätestens mit 'Teen Dream' in den Herzen unzähliger Popfans eingenommen haben mit einem Musterbeispiel in Sachen Stiltreue und Konsensfähigkeit.
Der vielleicht begnadetste Popmusiker Englands der letzten 20 Jahre geht dem Pop immer mehr verloren. Damon Albarns zweite Oper ist trotzdem - oder gerade deswegen - einen Besuch Wert.