Telos – What They Built
What They Built, oder: Telos leeren ihre Pipeline aus dem Band-Jenseits heraus und machen ihren Abschied mit einem nicht mehr erwarteten Schwanengesang in EP-Format umso schmerzhafter.
„This is our final release. The bulk of the recording took place before we ended the band in March of 2024. We recorded the last bits and pieces in February 2025.“ Produktionsnotizen, die die Dänen der 13 minütigen EP wie einen Epitaph vorwegstellen.
Und ja, selbst wenn Telos nicht erst dann, wenn das seine Liebe für Distortion und Dissonanz in hibbeliger Brutalität hysterisch aus dem Leim gehen gelassen habende No Longer Here sein Finale endgültigen mit betonierenden Blastbeats ganz direkt dort ausrasten lässt, wo die Schwesterband Hexis auch weiterhin den Blackened Hardcore attackieren werden (und damit indirekt ja gewissermaßen so etwas wie ein nach vorne verweisender Schulterschluss angedeutet wird), wird man diese Spielwiese (des sich wohl auf die etwas weniger redundanten Eyes konzentrieren wollenden) Victor Kaas‘ vermissen.
Zumal Telos ihr vom Mathcore und Sludge infiziertes Gebräu auch sonst noch einmal im gewohnt finsteren, assigen Chaos abfackeln. Das eröffnende Titelstück ballert sein Inferno in eine ausharrende Dynamik, die fast schon mit Beatdown-Attitüde durch den Pit walzt, bolzt und knüppelt. An Eschatology wetzt dagegen los wie von der Tarantel gestochen und verliert sich panisch schlenzend, keifend und brüllend bis zum stoisch repetierten Finale nur ein bisschen. Und auch, dass Harmful Perception punkiger tackernd seinen dystopischen Groove gen Knoll schielend schon vor dem unnötigen Appendix nicht ganz weiß, wo Telos auf ihren letzten Metern kompositorisch noch hinwollten, schmälert die Freude über diese letzte, unverhoffte Veröffentlichung der Band.
Mit dem Momentum auf seiner Seite (und zugegeben auch dem Überraschungseffekt seiner bloßen Existenz als Rückenwind) zeigt What They Built nämlich gerade als kompaktes Gesamtpaket ein letztes Mal alle Tugenden der gar nicht in Frieden ruhenden Gruppe auf.
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