The Jesus And Mary Chain – Sunset 666
Für Fans unerlässlich: Die Shoegaze und Noise Pop-Pioniere The Jesus and Mary Chain veröffentlichen (kurz vor dem neuerlichen Comeback Glasgow Eye) mit Sunset 666 ihr drittes Livealbum.
Dieses vereint einen halbwegs summierenden Zusammenschnitt von zwei der insgesamt sechs Shows, die The Jesus and Mary Chain im Dezember 2018 als Support der Nine Inch Nails im Hollywood Palladium von Los Angeles spielten, die ihrerseits im Jahr nach dem Reunion-Werk Damage and Joy doch einen ziemlich ausbalancierten Querschnitt durch die gesamte Diskografie der Schotten boten – und auf Sometimes Always (als Quasi-Ersatz für Hope Sandoval) sowie Black and Blues zudem Isobel Campbell als Gastsängerin auffuhren.
Eingangs wirkt Sunset 666 dabei noch eher routiniert und abgeklärt als wirklich wild und hungrig (wobei dies mitunter sicher auch zu einem gewissen Teil daran liegen kann, dass das an sich lautstark jubelnde Publikum durch den eher spontanen Soundboard-Mitschnitt bei seinem Auftauchen im Mix seltsam distanziert und energielos wirkt), ein Head On klingt etwa fast ein bisschen nach angestaubtem Rock’n’Roll-Anachronisms mit angezogener Handbremse.
Nach und nach kommt man aber direkter im Geschehen an; die fuzzy Riffs rocken wie in Amputation mit lässiger Coolness, der Groove sitzt – manche Songs wie The Living End drücken zudem doch ein klein wenig mehr aufs Gaspedal.
Und während ein All Things Pass seine Hit-Qualitäten vielleicht mehr denn je ausspielt, hat spätestens I Hate Rock’n’Roll schon durchaus ein ansatzweise exzessives Auftreten, bevor The Jesus and Mary Chain ab dem (leider zu abrupt ausgeblendeten) Highlight Reverence (samt seiner I Wanna Be Your Dog-Verneigung) auf Sunset 666 sogar richtig fetzig auftrumpfen. Ja, da kommt Stimmung für Glasgow Eye auf!
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