The Murlocs – Live at the Teragram Ballroom

von am 1. August 2024 in Livealbum

The Murlocs – Live at the Teragram Ballroom

Die King Gizzard-Splittergruppe The Murlocs legt ja eine nur minimal geringfügiger exzessive Studio-Produktivität zu Tage, als das Mutterschiff von Ambrose Kenny-Smith und Cook Craig. Nun folgt mit Live at the Teragram Ballroom trotzdem erst einmal das erste richtig offizielle Livealbum der Band.

Aufgenommen am 2. Dezember 2022 steht mit dem seinerzeit aktuellen Rapscallion das sechste (und an diesem Abend komplett gespielte) Album der Australier im Zentrum der Setlist – und damit auch ein betont fetzig rockender 60s-Vibe aus der unter psychedelischem Dampf steheden Garage (…wo subjektiv allerdings mittlerweile nicht mehr die eigentliche Stärken der variabler gewordenen Band liegen).
Bei insgesamt 22 Songs schöpft Live at the Teragram Ballroom allerdings ohnedies aus allen Studiowerken der Murlocs ein bisschen was ab. Es gibt mit Russian Roulette sogar eine Nummer des damals freilich noch gar nicht erschienenen, grandiosen 2023er-Albums Calm Ya Farm – und in Form von Eating at You, Francesca und Skyrocket zumindest drei vom anderen hauseigenen Highlight-Werk Bittersweet Demons).

Callum Shortal (Lead Guitar & Backing Vocals), Ambrose Kenny-Smith (Vocals, Harmonica, Percussion & Guitar), Tim Karmouche (Keys, Synth, Guitar & Backing Vocals), Cook Craig (Bass guitar) und Matt Blach (Drums & Backing Vocals) bringen all dieses Material auf der Bühne jedenfalls durch die Bank zwingend auf den Boden, auch wenn die Attitüde hier nun in ihrer Impulsivität schwerer wiegt, als das Gewicht des Songwritings an sich (weswegen etwa das melancholische Withstand umso stärker aus dem schnörkellosen schwitzenden Druckventil hervorragt. Die Vocals schwirren mit etwas zu freizügig im Hall verzerrten Effekten, der Sound dahinter ist jedoch unwiderstehlich kraftvoll, die Performance mitreißend energisch, die Gitarren bratzen, der Bass rumort massiv – und die eingefangene allgemeine Stimmung ist gut, atmosphärisch und unmittelbar, wenngleich das Publikum für eine wirklich greifbare Extase zu leise gemischt wurde.
Dass die Setlist nach eigenem Ermessen also keineswegs die eigentliche Klasse der Murlocs abbildet, wird da eigentlich zweitrangig. Denn um an diesen rund 85 Minuten wirklich etwas auzusetzten, macht Live at the Teragram Ballroom  einfach zuviel Spaß.

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