Your Old Droog & Tha God Fahim – Tha Wolf On Wall St 2: The American Dream

von am 6. Mai 2022 in EP

Your Old Droog & Tha God Fahim – Tha Wolf On Wall St 2: The American Dream

Auf Tha Wolf on Wall St. 2: The American Dream, dem nicht unbedingt essentiellen, aber verdammt unterhaltsamen Nachfolger der entsprechenden 2021er Kooperation, prolongieren Your Old Droog und Tha God Fahim die fabelhafte Chemie miteinander.

Man muss kein unbedingter Fan von (einem hier wieder primär soliden) Tha God Fahim sein, um wertschätzen zu können, wie gut der Rapper aus Atlanta sich mit seinem in Brooklyn ansässigen (und hier wieder groß auftrumpfenden) Kollegen Dmitry Kutsenko ergänzt, indem die beiden ideal harmonieren, sich aber auch herausfordern – einmal mehr und immer wieder, sich gegenseitig die Bälle zuwerfend und gelegentlich gar im Southern Flow und urbanen Magenschlägen die Rollen tauschend.
Schade insofern natürlich, dass mit Mach-Hommy der dritte Kumpane im Bunde diesmal fehlt.

Dass Tha Wolf on Wall St. 2: The American Dream etwas schwächer als sein Vorgänger ausgefallen ist, liegt auch an solchen Details. Vor allem aber daran, dass die Beats diesmal nicht aus der Schmiedet von Tha God Fahim stammen, sondern auf drei Produzenten verteilt wurden – mit ambivalenter Wirkung.
Obwohl praktisch jeder Track auf die selbe Art konzipiert ist (ein wenige Sekunden langes souliges Sample wird ohne Beat-Schwerpunkt repetitiv als Backdrop für die Economy-Raps geloopt) liefern die Verantwortlichen unterschiedlich gut funktionierende Rücklagen.

Die Zusammenarbeit mit Fortes in Wall St. With Briefcase (geschmeidiger Chipmunk-Vintage mit Streichern, der höchstens zu lang ausgefallen ist) und dem starken No Days Off (mit nonchalanten Bläsern) geht etwa gut auf, das unendlich einnehmende No Days Off unter der Ägide von Nicholas Craven sogar noch mehr.
Dass Conductor Williams für das diffuser aus dem Leim gehende Chubby Pockets ein wenig experimenteller zu Werke geht, stört dagegen latent den Spielfluss, während Messiah Muzik mit der flötierenden Lounge-Lässigkeit War Cry erst wieder in die Spur findet und mit den sinister gedrosselt rollenden Drumpattern von War of Millionz für intrinsische Spannungen sorgt. Znakomi bietet mit Corporate Ladder (Bläser und Streicher zirpen zwitschernd in Technicolor) sowie dem schwofendem Jazz von I Won’t Stop effektives, macht nichts falsch, lässt aber auch keine unbedingte Begeisterung aufkommen: der Reiz ist bei aller Klasse überschaubar. In Summe wirkt das (teilweise sehr) gute Tha Wolf on Wall St. 2: The American Dream eben hinter seinem Potential bleibend unausgegoren und überhastet – wie ein Teaser der Möglichkeiten.

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