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Lorde hat für Te Ao Mārama fünf Songs (leider nicht die ausnahmslos besten übrigens) ihres erst wenige Wochen jungen Drittwerkes Solar Power neu auf Maori aufgenommen. Eine sehr gute Entscheidung!
Lorde hat mit Solar Power einen innerlich aufgewühlten, äußerlich jedoch entspannenden Wohlfühl-Eskapismus aufgenommen, der die Erwartungen an moderne Pop-Konventionen elegant untertaucht. Dass man sich primär an das Cover ihres dritten Studioalbums erinnern wird, ist jedoch symptomatisch.
Lorde hat sich mit dem Nachfolger zu ihrem durch die Decke gehenden Debüt Pure Heroine Zeit gelassen und Hilfestellungen angenommen. Kluge Entscheidungen, um Melodrama an der Schnittstelle zwischen Moderne und Zeitlosigkeit reichhaltig wachsen zu lassen: Besser muss konsenstauglicher Mainstream-Pop im Jahr 2017 jedenfalls erst einmal werden.
Beinahe auf den Tag genau 30 Jahre sind vergangen, seit Jimmy Eat World in Mesa, Arizona gegründet wurden und in weiterer Folge über Emocore-Klassiker zur Alternative Rock-Macht mutierten, denen die enorme Fallhöhe hinter einer Staffette an (Semi-)Meisterwerken und Hitschleudern aber auch zum Verhängnis wurde.
Sich 30 als Vinyl-Exemplar pünktlich zum Releasetermin ins Regal stellen zu können war ja eines der geringsten Probleme in einem Jahr, das die finanzielle Zugkraft des Plattenmarktes endgültig aus dem Nischendasein gepresst hat.
In etwa so knallig und unsubtil, wie es das von Zola Jesus mitentworfene Artwork bereits mit dem Vorschlaghammer andeutet: Devon Welsh experimentiert mit Click Here Now! außerhalb seiner angestammten, an sich ja längst perfektionierten Wohlfühlzone.
Ohne Zwang offensichtliche Hits produzieren zu müssen, hebt Tahliah Debrett Barnett alias FKA Twigs ihren anachronistischen R&B und elektronischen Artpop mit dem wunderbaren Herzschmerz Magdalene auf den nächsten Level.
Absolutes Pflichtprogramm: Southern Lord Records veröffentlicht in chronologischer Abfolge und drei Tranchen alle fünf Alben des Caspar Brötzmann Massaker - ohne jegliches Bonusmaterial, dafür aber neu remastered.
Auch ohne diesmal derartig überwältigende Instant-Killertracks wie Call Me Maybe oder Higher parat zu haben, kann einfach kaum jemand sonst an sich generischen Platsikpop so entwaffnend gut wie Carly Rae Jepsen. Nachzuhören auch auf ihrem vierten Studioalbum Dedicated.
Millionen streamen ihre Songs, Dave Grohl greift zu erschlagenden Vergleichen und Thom Yorke reißt es zumindest beinahe aus dem Sitz: Billie Eilish eint jedoch am Puls des Zeitgeist agierend mit When We All Fall Asleep, Where Do We Go? nicht nur die Fanmassen von Lana Del Rey und Lorde.