Album
Dass das fünfte Album von Evan Caminiti und Jon Porras unter dem kreativen Banner des "Doom Dub" angepriesen wird ist natürlich Unsinn, letztendlich aber auch nicht so weit von der Wahrheit entfernt wie man meinen möchte: Barn Owl haben sich und ihrem Ambient-Drone schließlich ein gehöriges Maß an Elektronik einverleibt.
'Delta Machine' ist eine weitestgehend inspirationslose Nummer Sicher-Angelegenheit geworden, ein halbseidener Vorwand um wieder einmal die alten Hits in ausverkaufte Arenen bringen zu können und ziemlich sicher sogar das zweitschwächste Depeche Mode-Album der Post-Post Alan Wilder-Phase. Einzig: nicht nur nach dem Totalausfall 'Sounds of the Universe' weiß man das dreizehnte Album der Engländer trotzdem zu schätzen.
Das fünfte Studioalbum des Sextetts aus Brighton ist ein überarbeitete Best of der letztjährigen Demo-EP-Reihe. Dafür haben British Sea Power weitestegehend die besten der 32 vorhandenen neuen Stücke auf Vordermann gebracht und liefern damit gewohnt souverän von Statten gehenden, aber unter dem Radar der Massen stattfindenden Indierock von den Insel.
Drei Jungspunde aus - mittlerweile - London schreiben ihre eigene Evolutionsgeschichte: Post War Years revidieren ihren ungeschliffenen Lo-Fi-Einstand und starten mit dem synthetisch aufgestellten 'Galapagos' noch einmal von vorne. Unter der Hit-tauglichen und durch den Zeitgeist geschliffenen Oberfläche bleibt man aber weiterhin irritierend uneigenständig.
Ex-Gallows Schreihals Frank Carter und der ehemalige The Hope Conspiracy Gitarrist Jim Carroll haben keine Lust mehr auf Hardcore. Aber dass ihnen deswegen gleich der Sinn nach handzahm düdelnden Rocksongs steht, die auf halben Weg zum Stadion im Formatradio versumpfen?
Kompakter, melodischer, harmonischer, zurückgenommener: Sel Balamir lässt Amplifier nach der so ausufernden wie erschöpfenden Monumental-Zerreisprobe 'The Octopus' zur wohlverdienten Ruhe kommen.
Fischamend im Niederösterreicher Industrieviertel ist so ein Ort, an welchem sich zu einem Gutteil des Jahres Fuchs und Hase gern mal „Gute Nacht“ sagen. Eigentlich eine nette Metapher für Koexistenz, aber auch für nahezu tödliche Tristesse. Mantan als die momentan wohl dienstältesten der hiesigen Verfechter lauter Musik stellen sich dieser Lethargie mit ordentlich Hummeln im Hintern und Dreck am Stecken dagegen.
All jene, deren Explosions in the Sky-Alarmglocken bei den Stichworten Texas, Post-Rock und Instrumental losgehen, können wieder Platz nehmen. My Education bedienen sich auf ihrem fünften Album ebenso kompetent wie unoriginell wesentlich stärker bei anderen populären Vertretern des Genres.
Nichts gegen das durch David Bowie und Lou Reed geadelte 'No Balance Palace' oder das souverän die Stärken von Kashmir bedienende 'Trespassers'. Dennoch wagen die Dänen jetzt erst, zehn Jahre nach ihrer Meisterleistung 'Zitilites' mit 'E.A.R.' den insgeheim seit damals nötigen Schritt nach vorne, um ihren erhabenen Rock mit neuer Magie zu versehen.
Kvelertak sagen über den Nachfolger des Metalfeuerwerks 'Kvelertak': "Die Songs sind größer. Die harten Songs sind härter, die poppigen poppiger - und so weiter." Stimmt tatsächlich. Auch richtig: das zweite Album pragmatisch danach zu benennen, was serviert wird: 'Meir', also mehr.