Reviews
Exhorder haben mit ihren ersten beiden Studioalben einen Platz in den Annalen der Musikgeschichte sicher - immerhin waren sie die Initialzündung für die Karriere von Pantera. Weil sie dafür aber nie den verdienten Respekt bekommen haben, hat es auch 27 Jahre gedauert, bis mit Mourn the Southern Skies nun ein Nachfolger erschienen ist.
Seit Jahren sammelt Future Islands-Frontmann Samuel T. Herring als Hemlock Ernst schon Credibility in der Hip Hop-Szene und Gästelistenplätze bei Größen wie Madlib, Open Mike Eagle oder Milo. Für sein erst jetzt erscheinendes (Quasi-)Debütalbum Back at the House hat er jedoch den idealen Zeitpunkt abgewartet.
Vukari aus Chicago spielen auf ihrem (je nach Zählweise) dritten Studioalbum Aevum nicht ohne Erfolg dagegen an, im austauschbaren Einerlei des Atmospheric Black Metal unterzugehen.
Great Grandfather haben sich im unumstrittenen Big Thief-Triumphjahr einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt ausgesucht, um mit dem durch und durch soliden Indierock ihres Zweitwerks Four of Arrows Aufmerksamkeit zu finden.
Kanye West übersetzt die konfusen Selbsttherapie-Skizzen von Ye in einen pseudo-christlichen Kontext und verkauft den ebenso unausgegorenen wie egozentrischen Clusterfuck Jesus is King als spirituelles Gospelalbum.
Konsequenterweise hätte Greg Gonzalez auch das Drittwerk (aber gefühlte zweite Studioalbum) von Cigarettes After Sex selbstbetitelt zum Liebesspiel schicken müssen. Immerhin hat er mit Cry im Grunde den Vorgänger von 2017 einfach kopiert.
Auch wenn die Heydays der umtrunkmotivierenden Crossover-Thrasher längst vorbei sind, gehen neue Baukastennummern der Genre-Experten Municipal Waste dann doch immer noch ansatzlos klar. Was sogar die vier Songs der nur durchschnittlichen The Last Rager-EP bestätigen.
Vom sphärischen Wald in die trockene Wüste: Nur sechs Monate nach dem außerweltlichen U.F.O.F. schicken Big Thief ihrem dritten Studioalbum mit Two Hands noch im selben Jahr einen schrofferen „Earth Twin“ hinterher.
Jimmy Eat World bleiben bei Produzent Justin Meldal-Johnsen um Integrity Blues einen lautstark rockenden Bruder nachzuschieben. Der Aufwärtstrend bei den ehemaligen Emocore-Koryphäen setzt sich mit Surviving jedenfalls zwingend fort.
Machen Wolf Parade sich etwa etwa bereits für ihr fünftes Studioalbum warm? Das überraschend synthielastige Against the Day brächte jedenfalls unvermittelt auf Betriebstemperatur - ohne deswegen aber gleich in Euphorie zu versetzen.