Cindy – Swan Lake

von am 8. Dezember 2024 in EP

Cindy – Swan Lake

Swan Lake ist nach vier Alben in sechs Jahren die erste EP der Band Cindy aus San Francisco. Darauf bringt Karina Gill ihrem Dreampop und Indie Slowcore einen neuen Simplizismus im Songwriting und eine Reduktion der Inszenierung bei.

Die Gitarren schrammeln gedankenverloren dahin, das restliche Instrumentarium schmückt zurückgenommen mit sparsamen Rhythmus-Akzentuierungen aus und begleitet dezent schwelgend, die elegisch gehauchten Vocals erzeugen eine vage Eingängigkeit: melancholisch, nostalgisch und bittersüß. Die sechs Songs treiben aus der Zeit gefallen und gewichtslos im Swan Lake, der in einer Welt existiert, in der The Velvet Underground nur balladeske Fragilitäten zwischen Candy Says und Pale Blue Eyes geschrieben haben.
All Weekend und Party in the Atelier bezaubern so wie vage Erinnerungen von andersweltartig entrückten Ohrqürmen, das wehmütige The Bell hat eine tröstende Intimität. Man fühlt sich heimelig, greifbar ist jedoch wenig. Und obwohl Cindy mit dem besonders reduzierten Herzstück The Birds in Birmingham Park und dem pendelnd erzählten Titelstück die kontemplative Gleichförmig der Ästhetik aufzubrechen versuchen, stellt sich beim abschließenden Consolation‘s Test deswegen dennoch ein flüchtiges Gefühl der Redundanz ein.
Allerdings kommen Cindy mit der Ausrichtung von Swan Lake einer universellen Magie näher als auf ihren bisherigen Langspielern.


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