Cloud Control – Dream Cave
Wenn die Nächte länger und die Tage kälter werden, dann kann es schon sein, dass ein solches Album innerlich wärmt. Und das muss nicht unbedingt daran liegen, dass sich die Band damals in einem heißen australischen Winter gegründet hat, sondern wohl eher daran, dass diese Klänge universell einfach aufmuntern können.
Willkommen in der australischen Traumhöhle: Als Zutaten werden ein bisschen Melancholie, ein bisschen Sonne, ein bisschen Pop-Synthie, ein bisschen mehrstimmiger Gesang und eingängige Melodien benötigt. Diese vielfältige Mischung ergibt den heterogenen Sound der Band, der zwischen Dream Pop und erdiger 60s-Verliebtheit pendelt.
Das Album ist geprägt von sonischen Erholungsphasen und Höhenflügen, schon der erste Track ist versponnener Sound, ein Intro namens ‚Scream Rave‚ (ein schönes Wortspiel mit dem Albumtitel). Darauf folgt ‚Dojo Rising‚, ein Herbstlied über Selbstexklusion und Sadomasochismus. Mit ‚Moonrabbit‚ gelingt Cloud Control eine schöne Hymne à la Beach Boys, das mehrstimmige „Mondhase, ich bin nicht verrückt, sondern du“ mutet wirklich ein wenig Alice im Wunderland-mäßig an, wo wir dann bei der Westcoast-Psychedelik in Jefferson Airplane Manier wären. ‚The smoke, the Feeling‚ ist das wohl zeitgenössischte Lied auf ‚Dream Cave‚: ein kleiner Mix aus Dreampop-Gitarre, ätherischem Frauen-Gesang und ein wenig Synthies um uns ins Sphärische zu hieven. ‚Scar‚ ist jedenfalls einer der Ohrwürmer der Herbst-Saison, ruhiges Intro, wieder mehrstimmige Backvocals und ein eingängiger Refrain, mehr braucht ein Pop-Song nicht. ‚Happy Birthday‚ mit einem Cameo-Auftritt von einer Fleetwood Mac 70s Schmeichel-Gitarre, die aus dem Geburtstags-Gewirr rausblitzt und gleich wieder verschwindet. Der letzte Song des Albums heißt ‚Dream Cave‚, ein sechs Minuten dauerndes Liebes-Lamento und ein Preisen des Träumens und der Album-titelgebenden Höhle als Rückzugsort. Diese wurde am Albumcover übrigens blau und wohlig von Leif Podhajsky, den man schon von diversen Artworks für die Band Tame Impala kennt, gestaltet. Wundersam ist das Album und adäquat zum Ein-Igeln, aber was dem Album fehlt, ist dass, das hohe Niveau ein paar einzelner Nummern nicht am ganzen Werk eingelöst wird, deswegen:
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