Erosion – Maximum Suffering

von am 13. November 2018 in Album

Erosion – Maximum Suffering

Maximum Suffering verbreitet Allstar-Alarm „from the dank recess of Vancouver’s rat infested alley’s„: Esosion bestehen aus drei Viertel Baptists, dazu 3 Inches of Blood-Sänger (aka „a guy who’s more than a little off kilter„) Jamie Hooper  sowie Bassist Rick O’Dell (Tobeatic, Hard Feelings).

Soon or never“ deklarierte Danny Marshall unlängst nach dem Baptists-Comeback Beacon of Faith, was weitere Aufnahmepläne anging – endlich wieder mit seinen alten Kumpels (und vor allem dem vielbeschäftigten Nick Yacyshyn) zusammengefunden zu haben, war ein das Momentum, das genutzt werden wollte.
Marshall, Yacyshyn und Andrew Drury tun nun genau dies – aber anders, als erwartet. Das Trio lässt Baptists-Basser Sean Hawryluk außen vor, tauscht seine Instrumente – Marshall wechselt von der Gitarre an die Drums, Zauberschlagzeuger Yacyshyn wandert dafür zur Gitarre, Drury gibt das Mikro zugunsten des Tieftöners aus der Hans – und spielen mit Brüllwürfel Jamie Hooper und dem szeneerprobten Rock O’Dell vier Jahre nach ihrer ersten gemeinsamen EP Kill Us All endlich das langerwartete Debütalbum von Ersion ein.

Mit der energischen Gunst der Stunde im Rücken hält Maximum Suffering dabei weitestgehend, was die namhafte Personalien sowie besagte Vorstellungs-EP  versprachen (obwohl die Produktion von Kill Us All weniger explizit finster und brütend dicht geraten war, Hoopers Stimme damit mehr Bewegungsfreiheit besaß, während die Band den Raum knackiger und differenzierter beackerte, als auf dem dafür deutlich kompromissloser in sich geschlossenen Debütalbum) und destilliert über 35 Minuten eine rohe Attacke im tollwütigen Fleischwolf aus traditionsbewussten D-Beat, klassischen Blackened Hardcore-Anleihen und pechschwarzem Crust, nihilistischen Powerviolence sowie rasenden Thrash Crossover-Versatzstücken, bei dem gerade die grandios psychotische, eckelerregend böse zirkulierende Gitarrenarbeit und die unvariabel-konsequente, bestialisch röchelnde Stimme von Hooper das Geschehen dominieren.
Nur der Rahmen aus dem eröffnenden Titelsong (der seine Optionen zwischen Black Metal und Punk abwegend ausbollert, später mit einer heavy-dreckigen Dichte walzt und gallopiert) und dem Closer Consumed (der gerade in seiner Bridge durchaus an die intensivierenden Atempausen von Converge vor der nächsten Eskalation erinnert) nimmt sich dabei mehr als 3 Minuten Zeit, um Spannungen aufzubauen und immer wieder neu zu akzentuieren, das Songwriting variabler in einem an sich doch gleichförmigen, auf unerbittliche Effektivität ausgerichteten Sound zu variieren.

Ein paar Schwachpunkte (wie das das Tempo hinausnehmende The Crone, welches wichtig für die Dynamik des Albumflusses ist, aber als Song an sich über seine volle Spielzeit doch zu monoton wirkt; das primär über seine zusammengeschweißte Ästhetik als durch ausgefeiltes Songwriting überzeugende Need for Death; oder ganz allgemein die latent eindimensionale Prinzipientreue, die Maximum Suffering im guten wie im schlechten zu einem einzigen, pausenlosen Rausch verschwimmen lassen) dämpfen den stimmigen, mit Scheuklappen und Schaum vorm Mund polternden Gesamteindruck zwar, demgegenüber packen jedoch die gesetzten Akzente und nehmen im Kontext keine Gefangenen.
Da hyperventilieren die sprintenden Drums also nicht nur in Everything is Fucked atemlos mitreißend, sondern bremst Human Error seine Grind-Tendenzen zur Hälfte in Zeitlupe zum dröhnend ausblutenden Sludge, während Deep in Hell den Death Metal kloppend hofiert und doch breitbeinig seine Riffs bei Laune hält, Maximum Suffering ganz allgemein viel Melodie und den Hang zur Dramatik hinter seinem hetzenden Morast andeutet, man den Einfluss von (dem hier auch als Mixer fungierenden) Kurt Ballou und Krake Ben Koller wahrnimmt, bevor Scorched Earth mit seiner wiegenden Gitarre sogt für bedrohliche Atmosphäre – und die Abrissbirne kurzerhand im Super Persuit Mode drüberbürstet.
Erosion erfinden das Genre-Ringelspiel in all diesen Szenen einer knallhart treibenden Folterkammer damit natürlich nicht neu, tauchen es wie schon etwa Neolithic unlängst aber auch ohne restlos originäre Handschrift mit beißender Aggressivität an.

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