Liturgy – Apparition of the Eternal Church (from Origin of the Alimonies)

von am 12. Dezember 2019 in Single

Liturgy – Apparition of the Eternal Church (from Origin of the Alimonies)

Liturgy-Boss Hunter Hunt-Hendrix legt mit Apparition of the Eternal Church ein Teilstück seiner Black Metal-Oper Origin of the Alimonies vor. Das macht als loses Segment ausgekoppelt kaum Sinn – aber absolut Lust auf das Gesamtwerk.

Der Titel des Segments lässt es bereits erahnen: Apparition of the Eternal Church ist eine Adaption von Olivier Messiaens 1932 verfasstem Orgelstück Apparition de l’église éternelle. Hunt-Hendrix übersetzt als Glenn Branca 2.0 die an sich langsame Komposition rein instrumental – Streicher, Piano, Bläser, Harfe,…- gehalten allerdings von annähernd 10 Minuten auf die Hälfte der Spielzeit heruntergebrochen in den Trademark-Sound von Liturgy um atonale Gitarren-Infernos und Blastbeats in den nihilistischen Avantgarde Black Metal.
Er rührt die wilde Raserei zu sich stakkatohaft auf Plateaus sammelnden Wirbeln, die ihr sakrales Wesen cinematographischer auslegen, weil das restliche Instrumentarium mehr Varianz in den sehnsüchtigen Zwischentönen erzeugten kann, während sich der Korpus stellenweise sogar auf einen Swans-Stoizismus einigt.

WomitHunt-Hendrix das Liturgy-Rad vielleicht nicht neu erfindet, es mit interessanten Zwischentönen in der Ästhetik aber stimmungsvoll antaucht und immer dann absolut brillant ist, wenn kurze Ahnungen versöhnlicher Melodien wie Morgentau aus dem Krawall auftauchen, jazzig-orchestral aufblühen und sofort wieder in den Tumult stürzen.
Dann ist das Spektakel allerdings einfach und plötzlich abgedreht, abrupt und mitten drinnen beendet. Weil es eben nur ein aus der Masse herausgebrochenes Teilstück eines größeren Ganzen darstellt, das nicht nur neugierig macht, für sich selbst stehend aber verloren wirkt und in der Luft hängend nirgendwo hinführt.
Noch frustrierender ist da nur die unbeantwortete Frage, weswegen man diesen Teaser derart (nämlich: entgeltliche und unexklusiv) überhaupt – via Bandcamp – veröffentlichen muss.

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