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Das Verhältnis von Quantität zu Qualität war bereits auf dem zu langen Vorgänger 'Hurry Up, We're Dreaming' gehörig aus den Fugen geraten, allerdings schießen M83 erst jetzt richtig mutwillig über das Ziel hinaus: Anthony Gonzalez zelebriert auf 'Junk' retrofoturistischen französischen Disco-Pop erst dermaßen cheesy, dass der schlechte Geschmack zum Stilmittel erhoben ist - und vertändelt sich dann doch noch in der betörenden Langeweile.
Wie sehr sich Paul Rodgers über diese leidlich inspirierte Bandnamenswahl freuen wird und wie laut die Forderungen nach 'All Right Now' bei Konzerten der Hardcore-Formation werden könnten, steht noch in den Sternen - hier und jetzt sagen vier Demosongs aber: Pat Flynn und Co. treten das Erbe von Have Heart an.
Noch eine Runde, weil's grad so reibungslos läuft: Wanda zelebrieren jene 12 Songs, die vor einem Jahr nur knapp in der Selektion für den Megaseller und potentiellen Instant-Klassiker 'Amore' abgesoffen sind.
Auf den Fehltritt folgt der stilistische Rückschritt, der mehr noch als in die richtige Richtung vorerst endgültig in die Banalität führt: Editors verbinden auf 'In Dream' die elektronisch-unterkühlte 80er-Ästhetik von 'In This Light and on This Evening' mit der poppigen Beliebigkeit von 'The Weight of Your Love'.
Mit ihrer ersten Platte seit 19 Jahren werden Ken Andrews, Greg Edwards und Kellii Scott wohl weiterhin nicht über den Status der Nischensensation im Spannungsfeld des post-grungigen Alternative Rocks der 90er Jahre hinauskommen. Das passt aber wohl schon so, wenn Failure ihrer eingeschworenen Fangemeinde kaum einen größeren Gefallen als 'The Heart is a Monster' tun.
Iceage-Frontmann Elias B. Rønnenfelt hat seine LoFi-Spielwiese Marching Church vom Soloprojekt kurzerhand zum "Rock Ensemble" umgewandelt - und damit zum Auffangbecken für Songs, die gefühltermaßen nicht rechtzeitig für 'Plowing Into The Field of Love' fertig waren. Das macht das Debütalbum des neuformierten Kollektives zwar beileibe zu keinen schlechten Einstand, kann aber den sich aufdrängenden Vergleichen zum Kopenhagener-Mutterschiff nicht ganz standhalten.
Brandon Flowers gelingt auf seinem zweite Soloalbum, woran er auf den letzten beiden Killers-Platten und vor allem auch dem immens halbgar dümpelnden 'Flamingo' noch gescheitert war: Ohne jedwede Scham knietief in allen Geschmacklosigkeiten der 1980er zu baden, ohne dabei abzusaufen.
Vom Sound des hyperaktiv jedweden Fokus sprengenden Euphoriefeuerwerks 'All Hail Bright Futures' scheinen And So I Watch You From Afar noch nicht genug zu haben: 'Heirs' ist zumindest auf den ersten Blick über weite Strecken nur ein Update des Vorgängeralbums, das zwar mit seiner Faszination für die Künste von Neo-Gitarrist Niall Kennedy nicht hinter dem Berg hält, dafür aber mit wahrhaftigen Song-Großtaten.
"Wiederholungen sind besser als du denkst" heißt es in 'Wenn der Wolf schläft müssen alle Schafe ruhen' beinahe rechtfertigend. Dabei ist Sven Regeners absolut wertkonservativ auf den Tugenden seiner Band beharrende Entwicklungsverweigerung erstmals kein heimliches Trumpfass einer Element of Crime-Platte.
Notfalls genügen Punch gerade einmal 5 Sekunden, um ihrem explodierenden Unmut gebührenden Ausdruck verleihen. So zu hören im Titeltrack, der freilich nur das Epizentrum der so schnörkellosen wie brutal angepissten 20 Minuten-Katharsis 'They Don't Have To Believe' geworden ist.