Rotten Sound – Species at War

von am 21. Januar 2013 in EP

Rotten Sound – Species at War

Die Luft an der Grindcore-Spitze ist dünn – Rotten Sound wüten dort mit der knappen Fingerübung ‚Species at War‚ aber auch im 20. Bandjahr mit einer beispiellos unangestrengten Selbstverständlichkeit.

Ein weiterer prominenter Name für das beständig wachsende Vorzeige Metal-Label Seasons of Mist aus Marseille: die vielbeschäftigen Finnen von Rotten Sound passen aber auch zu gut zu Genrekollegen wie Leng Tch’e und Brutal Truth, auch  neben mehr oder minder verwandte Radaukapellen wie Misery Index oder Kylesa und The Dillinger Escape Plan, mit denen man zudem eine Verbindung zum Szene-Giganten Relapse Records teilt. Rotten Sound bolzen als Einstandsgeschenk für die Franzosen mit ‚Species at War‚ einstweilen „nur“ mit einer 6 Songs starken EP an – keine Bagatelle jedoch, hat es diese doch faustdick hinter den Knüppelohren.

Knappe 8 Minuten beanspruchen das halbe Dutzend an knallharten Grindcore-Sprintern, welche die Vormachtstellung der vier Finnen im Grindcore knapp hinter Pig Dstroyer abermals unterstreichen. Zu hören gibt es eine schier schwindelerregende Summe an Blastbeats und Hochgeschwindigkeitsriffs, infernale Songs mit einem in Hochform polternden Keijo Niinimaa am Mikrofon. Klar dass dessen Stimmbänder aktuell gut trainiert sind, ist die Farewell-Tour mit Nasum zu Ehren deren verstorbener Brüllwürfel-Ikone Mieszko Talarczyk (zudem die bis heute nachwirkende Produzentenfigur auf Rotten Sounds Meisterwerken ‚Murderworks‚ oder ‚Exit‚) doch erst unlängst zu Ende gegangen. Hört man dazu rasende Gewitterschläge wie ‚Cause‚ oder ‚The Solution‚ wird abermals deutlich, dass wohl kaum ein andere Band des Genres derartig nachhaltig von den Göttern aus Örebrö geprägt wurde – alleine der unfassbare fette aber gleichzeitig so natürliche Klang dieser EP-Attacke sucht mittlerweile seinesgleichen und lässt Rotten Sound alleine auf weiter Flur über die Instrumente flitzen.

Species at War‚ markiert damit einen absolut würdigen Start in das Jubiläumsjahr 2013, werden Rotten Sound in den nächsten Monaten mit ausgedehnten Tourprogrammen doch ihr sich zu Ende neigendes zweites Bandjahrzehnt zelebrieren. ‚Species at War‚ will zudem aber vor allem als Epilog zum 2011er Derwisch ‚Cursed‚ verstanden werden – als Konzeptwerk über Kriege, politische und religiöse, sowie deren  Auswirkungen auf jedwede Individuen. Rotten Sound klingen bei dieser Aufarbeitung wie ihre eigene, vor Kraft und Energie nur so strotzende Armee des Grindcore. In diesem Metier macht ihnen weiterhin kaum eine Kombo etwas vor, Alterserscheinungen sucht man auf ‚Species at War‘ jedenfalls vergeblich. Ein fantastischer Einstand auf Seasons of Mist – das schönste Geschenk an Plattenlabel, die Band selbst und vor allem die Fans wäre aber definitiv ein neues Album.

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