Ryan Adams – War Pigs / Paranoid
Diese Woche huldigt Ryan Adams mit War Pigs und Paranoid gleich in doppelter Ausführung den Erfindern des Doom und Heavy Metal – und sorgt damit für den nächsten herausragenden Eintrag in seiner Solo-Cover-Single-Serie.
„I love Black Sabbath. Their vision of a doomed mankind hell bent on war, a devastating force to be untethered from but never truly separated from as long as you are human. Tanks and B12 bombers, ICBMs, endless war, poverty, the evil of the many and not of the singular source. This very music freed me from the violent act of surrendering to being human. (…) My eyes were opened. My heart was full of the spirit of the unknowable. Even Jesus was now a sorcerer to me. I could see it all.“ ergeht sich Adams im obligatorischen Begleittext in einer mystischen Verneigung vor der Band aus Birmingham.
Wichtiger als der theoretische Aspekt ist aber, wie gut das musikalisch gelingt. War Pigs wird von Adams im stakkatohaften Groove als asketisch lauernder Southern Blues geschrammelt, bei dem der am 11. April 2023 noch 48 jährige Amerikaner auch gesanglich ein wenig aus sich herausgeht, anklagend und beschwörend.
Noch eindrucksvoller gestaltet sich Paranoid, dessen ikonisches Riff und Zug im Tempo zu einer kontemplativen gezupften, flehenden Folk-Sehnsucht umgedeutet wird, so dass man den ursprünglichen Song eigentlich nur noch anhand der Texte erkennen kann. Unterschwellig aufgekratzt, darüber mit milder Verzweiflung verziert.
Weswegen es durchaus verlockend ist, sich die auf den Auftrittsort abgestimmten Interpretationen von Changes und Black Sabbath desselben Tages anzusehen – auch wenn uns diese wohl hoffentlich im Rahmen dieser Serie ohnedies noch begegnen werden – während die aktuelle Tour unlängst offenbar (mal wieder) einen kleinen Dämpfer erfahren zu haben scheint.
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