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Courtney Barnett muss niemandem mehr etwas beweisen. Das macht Things Take Time, Take Time zu einem so charmant wie zuverlässig aus dem Ärmel geschüttelten, aber auch etwas umspannenden Indierock-Album.
“I can’t ask to move the mountain/ So just give me the strength to climb.” beschwört Charley Crockett auf Music City USA das Objekt seiner Begierde. Dabei muss er sowieso nicht befürchten, dass sein Tatendrang ohne Hilfe von außen ungestillt bliebe.
Zehn Jahre ist es am heutigen 21.09.2021 tatsächlich bereits her, dass Sänger Michael Stipe, Gitarrist Peter Buck und Bassist Mike Mills die Trennung der (gemeinsam mit dem bereits 1997 ausgestiegenen, unersetzlich gebliebenen Schlagzeuger Bill Berry) 1980 in Athens, Georgia gegründeten Band R.E.M. bekannt gaben. Ein ideales Jubiläum für einen kurzen Rückblick auf eine nicht makellose, aber vor Meisterstücken strotzende Diskografie.
Was für ein Rohdiamant: Zehn Jahre nach dem ersten und leider einzigen Album von WU LYF zeigt sich, was hätte sein können: Ellery Roberts und Co. zaubern die WU2 (demos) als aus der Nachlass-Versenkung.
Avantgarde Metal, Zeuhl, Prog und atmosphärischer Sludge Rock: Holoceno, das erste Album der 2012 gegründeten brasilianischen Band Papangu, macht kein Geheimnisse daraus, warum sieben Jahre an ihm gearbeitet wurde.
Komfortabel und risikoscheu, aber das passt: Zum zwanzigjährigen Jubiläum des The Strokes-Klassikers Is This It schnappen sich Touché Amoré deren Hit Hard to Explain und übersetzen ihn schmeichelhaft.
Zwölf Jahre Auszeit haben den Sound von Sweet Trip nicht näher an den Zeitgeist geführt oder unmittelbarer gemacht, doch scheint A Tiny House, In Secret Speeches, Polar Equals das Momentum auf seiner Seite zu haben.
Rostam Batmanglij hat keine Angst vor Veränderungen, doch sein zweites Soloalbum Changephobia bestätigt vier Jahre nach Half-Light, dass der 39 eigentlich längst primär Soundästhet und Produzent ist, nicht Songwriter.
Michelle Chongmi Zauner alias Japanese Breakfast geht endlich der Knopf auf: Jubilee beginnt mit dem besten Song, den Beirut so nie geschrieben haben, und endet mit einer über sich selbst hinauswachsenden Sternstunde.
Kein Comeback, sondern ein ziemlich radikal-konsequenter Reboot: Genghis Tron sind auf Dream Weapon nicht mehr die selbe Band, wie auf dem Vorgängeralbum Board Up the House im Jahr 2008.