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Gegen die Alben des Songwriters aus LA klingen die Platten von Amy Winehouse und der Black Keys wie futuristische Digitalproduktionen: Nick Waterhouse musiziert weiterhin in der Übergangsphase zwischen den 1950er und den 1960ern.
Der Wirkungsverlauf von 'Close to the Glass' ist jenem des auch schon 6 Jahre alten 'The Devil, You + Me' nicht so unähnlich: zuerst ist da die Enttäuschung. Weil The Notwist sich auf ewig an 'Neon Golden' messen lassen müssen - und zum zweiten Mal daran scheitern. Doch dann beginnt auch das achte Studioalbum aus den absurden Erwartungshaltungen (zusätzlich geschürt durch dieentschleunigten Veröffentlichungspraxis mit Ereignischarakter) im Schatten ihres Meisterwerks zu wachsen. Im aktuellen Fall sogar zum verspieltesten Album der Weilheimer seit Ewigkeiten.
Premierenstimmung auf dem 18. Studioalbum des Boss: mit dem Rage Against the Machine-Gitarristen Tom Morello als Muse recycelt Bruce Springsteen allerhand Material dass sich seit den 2000ern neben den regulären Platten angestaut hat, dazu covert er sich selbst und andere. Mit 'High Hopes' hält der passionierte Rocker damit diesmal weniger der amerikanischen Gegenwart einen Spiegel vor, als dass er indirekt die vergangenen eineinhalb Jahrzehnte seiner eigenen Karriere reflektiert - und dabei die Fehler dieser umso eklatanter aufzeigt.
Nicht verpassen! | 50 - 41 | 40 - 31 | 30 - 21 | 20 - 11 | 10 bis 01 | Die EP [mehr…]
Ein Jahr nach der Reunion, zwei nach Jon Fratellis Solodebüt 'Psycho Jukebox', fünf nach dem gefloppten Zweitwerk 'Here We Stand' und sieben nach 'Costello Music' - und damit natürlich auch 'Chelsea Dagger' - wollen es die Fratellis noch einmal wissen. Die Melodien und Hooklines werden dafür immer noch mit der Brechstange in die Gehörgänge geprügelt, ohne jedoch abermals auch im ärgsten Vollsuff die Textsicherheit zu garantieren.
Aus der selbst auferlegten Pause nach dem guten 2010er Album 'Postcards of Young Man' kehren die Manic Street Preachers gleich mit zwei Platten zurück. Auf dem ersten davon zeigen die Waliser, dass vorausgeschickte Charakterisierungen wie "akustisch" und "zurückgenommen" in ihrem Kontext trotzdem jederzeit problemlos "groß", "ausladend" und "bedeutungsvoll" meinen können: näher ran ans kuschelige Lagerfeuer kommt das Trio mit ihrem Orchester-Pop kaum.
Ja, 'Loud Like Love' ist die durch die Interims EP 'B3' eingeleitete Leistungssteigerung auf Albumlänge. Und ja, der drei Jahre alte Vorgänger 'Battle for the Sun' bleibt damit vorerst die einzig ärgerliche Platte von Placebo. 'Loud Like Love' ist dafür ihre erste, die einem auch egal sein darf. Ungeachtet all der lyrischen Fauxpässe.
Das Zweitwerk von Hanni El Khatib stellt wieder einmal die Frage, was genau Bands (bzw. eben Solomusiker) dazu verleitet, sich mit Dan Auerbach als Produzenten in dessen Nashville-Studio zu begeben. Wahrscheinlich die Gewissheit am Ende ein bombensicheren Hitalbum in den Händen zu halten. 'Head in the Dirt' opfert dieser Logik folgend jedwede Individualität und klingt mit einer Horde schamloser Ohrwürmer wie 'El Camino 2.0' - und damit wie nahezu jede betreute Arbeit des Black Keys-Gitarristen.
'Crimes of Passion' spinnt den Faden des letztjährigen 'Endless Flowers' nahtlos dort weiter, wo die Entwicklung der vielveröffentlichenden Crocodiles sich auf ihrem vierten Album im vierten Jahr generell kontinuierlich fortsetzt: leichter und zugänglicher klang die kalifornische Band noch nie. Der Knopf will dadurch allerdings immer noch nicht wirklich aufgehen.
5 Jahre Pause haben den Schotten gut getan und die einst herzigste Poprockband des Planeten wieder zurück in die Spur gebracht: Mit knapp einem Dutzend Songs, das im Notfall wohl tatsächlich vollständig als Single-Sammelsurium ohne Evergreen-Anspruch herhalten könnten.