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Die aufmerksamkeitshaschend wirkende, geballte Ladung an Emoticons und Satzzeichen hätte es angesichts dieser schlagkräftigen ersten Vorstellungsrunde gar nicht gebraucht: ¯\_(ツ)_/¯ - oder Shrug - schinden aus dem Dunstkreis von Keeper kommend auf '????' mit ihrem Noiserock der besonders bestialischen Sorte auch so ordentlich Eindruck.
Nicht zuletzt angesichts der Qualität ihrer aktuellen Studioalben 'What Went Down' bzw. 'Get to Heaven' (und der damit verbundenen Distanz der beiden Platten in unseren 2015er-Jahrescharts) konnte man im Vorfeld durchaus die Frage stellen, ob eine umgekehrte Reihung im Line Up nicht auch Sinn ergeben hätte. Spätestens das schier atemberaubend Live-Feuerwerk von Yannis Philippakis und Co. rückt die Perspektiven jedoch gerade und klärt die Chefkompetenzen am Livesektor.
Brandon Paak Anderson weiß nur zu gut, wie schnell es gehen kann: Vor kurzem noch obdachlos, liegt die Musikwelt ihm und seinem souligen Hip Hop-Ausläufern seit den nachwirkenden Gastauftritten auf Dr. Dre's Comebackwerk 'Compton' zu Füßen. Grund genug für den Kalifornier, die Gunst der Stunde zu nutzen - ohne die Dinge dabei zu überstürzen.
Nicht verpassen! | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 bis 01 |
20. Liturgy [mehr…]
Nicht verpassen! | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 bis 01 |
50. Ten [mehr…]
Weil Placebo sich nach einem Lauf von fünf grandiosen Alternative-Rockalben seit 'Battle for the Sun' oder auch schon wieder sechs Jahren auf einem durchwegs ernüchternden Niveau eingependelt haben, macht es (alleine weil das obligatorische Best of ja bereits abgehandelt wurde) durchaus Sinn, dass Brian Molko und Stefan Olsdal sich an bessere Zeiten erinnern und diesen neue Facetten abzugewinnen versuchen.
Mastodon haben es über die Länge von vier Alben getan, Thrice der Thematik ein Konglomerat aus EP's gewidmet...kaum einer hat die vier Elemente auf musikalischer Konzeptbasis bisher jedoch derart konsequent und charakterstark verdichtet, wie Bell Witch dies auf ihrem Zweitwerk Four Phantoms getan haben. Vier Epen strahlen da unter der fantastischen Produktion von Billy Anderson eine abgründige Dunkelheit aus, die eine faszinierende Formvollendung des bereits auf Longing so übermannend zelebrierten Dooms zelebriert. Dass Dylan Desmond stellvertretend für das Duo aus Ontario auch den Heavy Pop Adventskalender 2015 zu einem runden Abschluss bringt, ist insofern eine besonders schlüssige Ehre.
Cloud Rat waren immer schon mehr als "nur" Grindcore nahe der Perfektion - auf keiner Platte der Band aus Michigan wird dies jedoch derart eindrucksvoll vorgeführt, wie auf 'Qliphoth' - wenn Thou-Gitarrist Andy Gibbs das Drittwerk als die bisher stärkste Veröffentlichung von Cloud Rat bezeichnet, hat er absolut Recht. Mitverantwortlich für diesen neuerlichen Qualitätsanstieg seit dem furiosen 'Moksha' ist die Aufnahme von Brandon Hill, der den Sound der zum Quartett gewachsenen Kombo nachdrücklich erweitert hat und nun mit seiner Anwesenheit auch den Heavy Pop Adventskalender bereichert.
Dass Sex Jams nun bei This Charming Man Records veröffentlichen hat sich abgezeichnet und erscheint angesichts einer Platte wie 'Catch!' zwangsläufig wie der nächstlogische Karriereschritt: die Evolution der Wiener schreitet auf ihrem Drittwerk jedenfalls ohne absehbare Einschränkungen weiter.
Wenn die vorangegangenen 12 Monate etwas bewiesen haben, dann dass ein Jahrgang so gänzlich ohne Messer-Veröffentlichung kein restlos guter ist. Allerdings sind alle Weichen gestellt, diesen Misstand 2016 zu vermeiden: Die besetzungstechnisch runderneuerten Münsteraner (Hendrik Otremba, Milek, Pogo McCartney, Philipp Wulf und Manuel Chittka) befinden sich derzeit im Studio, um den Nachfolger zu Die Unsichtbaren aufzunehmen - schon jetzt praktisch eine der am sehnlichst herbeigesehnten Scheiben der nächsten Monate. Dass Basser Pogo und Sänger Hendrik dabei trotz allem die Zeit gefunden haben, uns wieder einmal ihre Lieblingsalben des auslaufenden Jahres zukommen zu lassen, wissen wir natürlich immens zu schätzen: ein Heavy Pop Adventskalender ohne Messer wäre eben auch absolut kein guter.