Suche nach: low
Ja, 'Loud Like Love' ist die durch die Interims EP 'B3' eingeleitete Leistungssteigerung auf Albumlänge. Und ja, der drei Jahre alte Vorgänger 'Battle for the Sun' bleibt damit vorerst die einzig ärgerliche Platte von Placebo. 'Loud Like Love' ist dafür ihre erste, die einem auch egal sein darf. Ungeachtet all der lyrischen Fauxpässe.
Die Indiediscohits auf 'Oracular Spectacular' waren nur ein grandioser Zwischenfall und die hippen MGMT nicht erst seit der nachjustierenden Meisterleistung 'Congratulations' durch und durch eine psychedelische Popband. 'MGMT' ist da als logischer nächster Evolutionsschritt nicht zufällig selbstbetitelt: weiter draußen - und damit wahrscheinlich auch näher bei sich selbst - waren die Amerikaner noch nie.
Rise Against setzen nach der wenig spektakulären, demobeladenen Neuauflage von 'Revolutions per Minute' ihren Frühjahrsputz fort, um rechtzeitig vor dem im kommenden Jahr folgenden siebenten Studioalbum im Gespräch zu bleiben. Das ist nicht nur strategisch schlau, sondern macht in Form dieses Rundumschlags vom Langzeitfan über den Gelegenheitshörer bis zum Neueinsteiger wohl nahezu jeden zufrieden.
Dass Bob Dylan mit 'Self Portrait' 1970 absichtlich ein mieses Werk abliefern wollte um nach einer Handvoll schier übermenschlich brillanter Veröffentlichungen nicht länger als gottgleich betrachtetes Genie verehrt zu werden, kann man wohl getrost in die Welt der von Dylan selbst um seine eigene Person kreierten Mythen einreihen.
Zum bereits zehnten Mal jährt sich heute der Todestag des am 12. September 2003 verstorbenen Johnny Cash. Grund genug im Gedenken an die Country Legende und Musikikone zehn kleine Anekdoten aus dessen bewegtem Leben in Erinnerung zu rufen.
Das Zweitwerk von Hanni El Khatib stellt wieder einmal die Frage, was genau Bands (bzw. eben Solomusiker) dazu verleitet, sich mit Dan Auerbach als Produzenten in dessen Nashville-Studio zu begeben. Wahrscheinlich die Gewissheit am Ende ein bombensicheren Hitalbum in den Händen zu halten. 'Head in the Dirt' opfert dieser Logik folgend jedwede Individualität und klingt mit einer Horde schamloser Ohrwürmer wie 'El Camino 2.0' - und damit wie nahezu jede betreute Arbeit des Black Keys-Gitarristen.
Die Arctic Monkeys sind von Sheffield nach Los Angeles gezogen, kleiden sich maßgeschneidert und sind mit Wüstenmeister Joshua Homme als musikalischer Vaterfigur erwachsen geworden. All das und mehr unterstreicht das mittlerweile auch schon fünften Album der ehemaligen MySpace-Durchstarter nachdrücklich.
Macht es einen Unterschied, ob eine Platte in Südkalifornien oder Nord-London aufgenommen wurde? Und ist graues und kaltes Wetter ein Faktor mehr um monotone Noise-Experimente zu produzieren?
Auf dem ersten Nine Inch Nails Album seit 5 Jahren lässt sich im akribisch arrangierten Detail wohl tatsächlich erstmals so etwas wie leichter Optimismus im Klangkosmos des Trent Reznor ausmachen. Vor allem ist 'Hesitation Marks' neben nicht immer zündenden Weiterentwicklungsabsichten aber durch und durch business as usual.
Someone Still Loves You Boris Yeltsin haben bereits unschuldige Songs über Dracula, Chili-Kochwettbewerbe und Ozeanographen geschrieben. Der erste Song ihres vierten Studioalbums heißt 'Harrison Ford' und richtig: auf den ersten Blick ist alles beim alten bei der grundsympathisch-unscheinbaren Indieband. Auf den zweiten hat sich dann doch ein wenig was getan in Springfield.