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Noel verpasst zwar, wie sich sein Herzens-Club Manchester City ohne Glanz in das Halbfinale der Champions League arbeitet, ist zeitgleich im gut gefüllten Gasometer aber mit einer schnörkellosen Performance ähnlich erfolgreich.
Nicht zuletzt angesichts der Qualität ihrer aktuellen Studioalben 'What Went Down' bzw. 'Get to Heaven' (und der damit verbundenen Distanz der beiden Platten in unseren 2015er-Jahrescharts) konnte man im Vorfeld durchaus die Frage stellen, ob eine umgekehrte Reihung im Line Up nicht auch Sinn ergeben hätte. Spätestens das schier atemberaubend Live-Feuerwerk von Yannis Philippakis und Co. rückt die Perspektiven jedoch gerade und klärt die Chefkompetenzen am Livesektor.
Vielleicht ist Frank Carter ein ambivalenter Chaot, vielleicht musste er seinen Kopf erst wieder für intensiven Hardcore Punk freibekommen, vielleicht ist er schlichtweg ein erfolgsgeiler Wendehals. Fakt ist jedoch: auf 'Blossom' tut er in erster Linie endlich wieder das, was er am besten kann.
Courtney Barnett hat auf ihrem wunderbar slackerhafter umherstreunenden Debüt nicht nur den Albumtitel des Jahres auf Lager, sondern auch einige der schlagfertigsten Textzeilen der letzten Zeit. Dass das Songwriting an sich da nicht immer mithalten kann, ist deswegen auch beinahe halb so wild.
Hymnen, Hits und Ohrwürmer aus allen Rohren: Biffy Clyro sind längst die größte kleine Rockband des Planeten - an der jeder teilhaben darf und kann. Vor der inhomogenen Fanmasse des Gasometers beschließen die drei Schotten ihre aktuelle Arena-Tour jedenfalls fulminant.
Someone Still Loves You Boris Yeltsin haben bereits unschuldige Songs über Dracula, Chili-Kochwettbewerbe und Ozeanographen geschrieben. Der erste Song ihres vierten Studioalbums heißt 'Harrison Ford' und richtig: auf den ersten Blick ist alles beim alten bei der grundsympathisch-unscheinbaren Indieband. Auf den zweiten hat sich dann doch ein wenig was getan in Springfield.
Obaro Ejimiwe alias Ghostpoet macht im stillen Kämmerlein dort weiter, wo ihm das überraschende Debütwerk 'Peanut Butter Blues and Melancholy Jam' begeisterte Kritiken und eine Mercury Prize Nominierung beschert hat. Dem hypnotischen Beat-Rausch 'Some Say I So I Say Light' geht auf die volle Distanz von 53 Minuten leider dennoch gelegentlich die Luft aus.
Der bestens aufgelegte Black Rebel Motorcycle Club bleibt live trotz des logischen Fokus auf dem aktuellen, strauchelnden siebenten Studioalbum sowie einer leicht zerfahrenen Setlist in suboptimaler Umgebung grundsätzlich eine sichere Bank in Sachen Rock'n'Roll-Exzessivität.
Die Erinnerung ist noch nicht verblasst: für den romantisiert-melancholisch gemeinten, aber irgendwo doch beschwingt und leichtfüßig inszenierten Twee-Pop auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum fand das Quartett aus London vor eineinhalb Jahren selbst auf dem trostlosen Friedhof sehnsüchtige Liebe.
Den aufsehenerregend-innovativen EP's der Einzelperson Lord Huron folgt das eklektisch bezaubernde Debütalbum der Band Lord Huron: plötzlich ist das so märchenhaft und unwirklich tänzelnder Folk, wie es das Cover aus 1001 Nacht suggeriert.