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Es wird ja nur zu gerne reklamiert, dass es für Wintersleep nach '[amazon_link id="B008DNWJOQ" target="_blank" ]Welcome To The Night Sky[/amazon_link]' auf den beiden nachfolgenden Veröffentlichungen merklich bergab ging. Vielleicht klingen die Kanadier 2015 ja deswegen so, als würden sie erstmals gar nicht erst versuchen wollen gegen den langen Schatten ihres Meisterwerks anzuspielen und stattdessen ihr Glück in der kurzweiligen Zugänglichkeit des Augenblicks suchen.
Jon Davis rührt die bisher kolossalste Schlacht seiner im steten Wandel befindlichen Doom-Macht Conan an: Soundtechnisch moderner, stilistisch aufgeschlossener und dynamisch imposanter als auf 'Revengeance' hat das englische Trio bisher noch nie geklungen.
Auch weil Spidergawd keine Zeit damit verschwenden müssen nach passenden Albentitel zu suchen und darüber hinaus offenbar über einen unerschöpflichen Fundus an hässlich-bezaubernden Artworks und (viel wichtiger noch) großartigen Songs verfügen, ist 'III' nicht weniger als das dritte brillante Album der Trondheimer seit 2014.
Mit der Vergangenheit hat er auf dem nostalgischen Comeback 'The Next Day' seinen Frieden geschlossen und damit die Freiheiten geschaffen, um sich auf 'Blackstar' ein letztes Mal neu zu erfinden - oder mehr noch, endgültig alle Grenzen zu überschreiten: Während der Welt die Genies ausgehen, zelebriert David Bowie sein finales Kunststück, wahrscheinlich sogar ein überragendes Konzeptalbum über seinen eigenen Tod.
Nicht verpassen! | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 bis 01 |
30. Sumac [mehr…]
Weil Placebo sich nach einem Lauf von fünf grandiosen Alternative-Rockalben seit 'Battle for the Sun' oder auch schon wieder sechs Jahren auf einem durchwegs ernüchternden Niveau eingependelt haben, macht es (alleine weil das obligatorische Best of ja bereits abgehandelt wurde) durchaus Sinn, dass Brian Molko und Stefan Olsdal sich an bessere Zeiten erinnern und diesen neue Facetten abzugewinnen versuchen.
'Everytime geradeaus' nennen Jungbluth den Opener ihres furiosen Zweitwerks, geben damit aber weniger eine Geradlinigkeit in der Ausrichtung vor, als die schier atemlose Getriebenheit der Platte: Lovecult scheppert roh und giftig nach vorne, positioniert sich deutlicher als jede andere Veröffentlichung der Band im Noiserock und attackiert den Hardcore damit an der Grenze zu den vielleicht schmissigsten Songs des Trios bisher. Verschnaufpause gönnen sich die Münsteraner nach diesem imposanten Kraftakt jedoch keine - neben ihrem unermüdlichen Pensum an Live-Terminen schauen Jungbluth auch beim Heavy Pop Adventskalender vorbei.
Cloud Rat waren immer schon mehr als "nur" Grindcore nahe der Perfektion - auf keiner Platte der Band aus Michigan wird dies jedoch derart eindrucksvoll vorgeführt, wie auf 'Qliphoth' - wenn Thou-Gitarrist Andy Gibbs das Drittwerk als die bisher stärkste Veröffentlichung von Cloud Rat bezeichnet, hat er absolut Recht. Mitverantwortlich für diesen neuerlichen Qualitätsanstieg seit dem furiosen 'Moksha' ist die Aufnahme von Brandon Hill, der den Sound der zum Quartett gewachsenen Kombo nachdrücklich erweitert hat und nun mit seiner Anwesenheit auch den Heavy Pop Adventskalender bereichert.
Bereits der selbstbetitelte Einstand von 2013 führte eindrucksvoll vor, dass sich da etwas Überragendes in Brisbane zusammenbraut, das weit über das Spannungsfeld des Post Black Metal hinausgeht. Kein Wunder also, dass Relapse Records die australischen Hope Drone unbedingt unter seine Fittiche nehmen wollte - und damit abermals einen Glücksgriff getan hat: 'Cloak of Ash' übertrifft die gestellten Erwartungen mühelos und verdichtet sich zu einem hypnotisierenden Malstrom von einem Album, das durch seine monolithische Schwere vor allem mit einer beispiellosen, abgrundtiefen Atmosphäre fasziniert (und ganz explizit noch einmal erwähnt auch ein atemberaubendes Artwork zu bieten hat). In welche Platten sich Hope Drone selbst 2015 verlieren konnten, erzählen sie am vierten Tag des Heavy Pop Adventskalender.
Bruce Soord ist neben zahlreichen anderen Projekten vor allem der Kopf von The Pineapple Thief, aber The Pineapple Thief ist nicht nur Bruce Soord. Und dann eben wiederum auch ein bisschen genau umgekehrt. Macht das Sinn?