Orpheum
Ein gelungenes, zutiefst angenehmes Komfortzonenschaulaufen: Sven Regener und die zeitlos wunderbaren Element of Crime (über)füllen das Orpheum am ersten von zwei aufeinanderfolgenden Graz-Gastspielen bis zum Anschlag.
Knapp zweieinhalb Jahre nach dem grandiosen Gastspiel im Vorprogramm von Michael Gira und seinen Swans macht Anna von Hausswolff wieder im Orpheum Graz Halt. Diesmal unter anderen Vorzeichen im Kreise ihrer neuen Band Bada.
Live is: Platoo holt den Abschluss der umjubelnden Jungstötter-Tour in den intimen Rahmen des Orpheum Spezial. Fabian Altstötter führt dabei vielleicht jene fulminante Band auf die Bühne, die Elias Bender Rønnenfelt wohl so gerne hätte.
Fraglos kein fairer Wettbewerb: Zeitgleich zum diesjährigen Bauernbundball in der Stadthalle schickt das Elevate Festival 2019 mit den Frequenz-Päpsten Sunn O))), Experimental-Hypnotiseurin Puce Mary sowie dem Installations-Spektakel Robin Fox absolute Hochkaräter ins Rennen - Let There Be Drone!
Schon jetzt eines der absoluten Konzerthighlights des noch jungen Jahres 2019: Numavi Records, Werk02 und bigMAMA holen die Noiserock-Derwische von Lightning Bolt ins Orpheum Extra, inklusive unorthodoxem Support aus Island.
Kettcar verleihen ihrem starken Comeback rund um Ich vs. Wir live das Tüpfelchen auf dem i: Setlist, Performance und Stimmung lassen beim Graz-GastHeimspiel der Hamburger jedenfalls das Fanherz über den Erwartungen höher schlagen.
Noch schöner, als das Soloschaffen des John K. Samson mit Fokus auf dem wunderbaren 2016er-Highlight Winter Wheat serviert zu bekommen, kann eigentlich nur sein, dieses im Rahmen eines ausführlichen The Weakerthans-Potpourris zu erleben.
Auf ihrer (wenn man angesichts der bevorstehenden Umbrüche so will) Abschiedtour beehren Michael Gira und seine Swans nun auch Graz - und beenden das Elevate 2016 mit dem erwartbar auslaugenden Kraftakt.
Wo jedes Studioalbum neue Facetten des englischen Prog-Meisters freilegt, entlässt "An Evening with Steven Wilson" abseits der erwartbar makellosen, bis ins Detail durchkomponierten Perfektion in Sachen instrumentaler und inszenatorischer Virtuosität ebenfalls mit einer überraschenden Erkenntnis: Der alterslos wirkende 48 Jährige präsentiert sich im Orpheum entwaffnend nonchalant als erstaunlich amüsanter Zeitgenosse.
Dezente Abnutzungserscheinungen am perfektionierten Modus Operandi schimmern zwar langsam durch die Lederjacke, spätestens wenn Marco Michael Wanda über das Publikum läuft ist dies aber für den Moment noch relativ egal: die Unterhaltungsmaschine Wanda liefert bis auf Weiteres reibungslos ab.