The Lord & William Duvall – We Who Walk in Light
Greg Anderson alias The Lord lädt sich einen Monat nach Needle Cast mit Robin Wattie den nächsten Gast für eine Single ein: Das mystische We Who Walk In Light wird von Alice In Chains-Stimme William Duvall intoniert.
Der Sänger dazu: „We Who Walk In Light just came to me. I simply reacted to the music Greg sent, tracked and arranged all my parts at home alone. I wrote it as I was singing it, all at once, no second guessing. Thankfully, my wife was out of town at the time as she might have been a bit unsettled by some of the sounds emanating from the basement. It’s basically a heavy metal Buddhist monk choir with Nusrat Fateh Ali Khan flying in for a cameo. I’m sure it’s channeling some of the tension of current times. I was happy to be asked by The Lord to collaborate and I’m glad to donate the proceeds to my friend Brother Wayne Kramer’s organization, Jail Guitar Doors.“.
Gemeinsam mit Percussionist Jade Devitt haben Duvall und Anderson jedenfalls einen dunklen, ebenso bedrohlich wie erhebenden Song aufgenommen, der von einem postapokalyptischen choralen Überbau dominiert wird, während Tablas das Szenario mit grollenden Bariton-Harmonien und einem psychedelisch schraubenden Riff wie die schamanistische Interpretation von orientalischem Drone Metal wirken lassen.
Im schleppenden, halluzinogenen Mantra bieten sich Alice In Chains, Om, Swans, Master Musicians of Bukkake oder die Séancen von Neptunian Maximalism als Orientierungspunkte an.
Bedächtig und unerschütterlich beschwört das sich hypnotisch schlängelnde We Who Walk In Light mit einer gregorianisch entrückten Anmut und pastoralen Geduld, bricht nicht aus, auch wenn es immer wieder so scheint: Duvall zieht die Zügel elaborierter phrasierend und leidenschaftliche die Amplituden intonierend zwar enger, doch ein kurzes Aufbäumen im dritten Viertel führt nur zurück zum monumentalen gebetsmühlenartigen Stoizismus. Weswegen We Who Walk In Light an sich eine rundum tolle, atmosphärische und mit ordentlicher Gravitation fesselnde Nummer ist – nur funktioniert sie ohne den Kontext weiterer Songs halt abermals nur wie ein Spannungen aufbauender Ausblick, ohne den Bogen auflösender Klimax.
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