Various Artists – Punk Goes Pop 5

von am 17. November 2012 in Compilation

Various Artists – Punk Goes Pop 5

Die bekannte Cover Compilation ‚Punk Goes Pop‘ geht in die mittlerweile 5. Ausgabe, insgesamt (mit ‚Punk Goes Crunk‚, ‚…Acoustic‘ usw. mitgerechnet) ist es bereits die 14. Version der populären Serie. Diesmal packt Fearless Records Bands wie Memphis May Fire, Mayday Parade, Issues und We Came As Romans auf den Silberling, das Konzept bleibt unverändert: Hardcore/Punk Bands covern mehr oder weniger aktuelle Charthits. Geniale Idee oder ein Eintrag der Marke: Dinge die die Welt nicht braucht?

Eines gleich vorweg, viele der Songs kannte ich im Original vor dem erstmaligen Hören dieser Platte nicht, mittlerweile wünschte ich es wäre dabei geblieben. Viele dieser Charthits können durch ein Cover nur besser werden, möchte man einwenden; aber weit gefehlt. Als-ob beispielsweise We found Love‘ von Rihanna nicht ohnehin ein mäßig guter Charthit wäre, wieso muss sich dann noch eine Band wie Forever The Sickest Kids darüber hermachen? Daraus erschließt sich unweigerlich die Folgefrage: Wie stehen Band wie die besagten Forever The Sickest Kids oder Breathe Carolina auch nur entfernt mit Punk in Verbindung? Die für diese Verbindung nötige Kreativität hätte Breathe Carolina anderweitig verwenden können, sich einen anderen Song als Michael Jacksons ‚Billie Jean‘ auszusuchen, auf diese Idee kam sicher noch keine andere Band. Musikalisch bewegt sich ihre Version so nahe am Original und ist dennoch so unausstehlich, dass sich die Frage aufdrängt, wozu diese Neuinterpretation eigentlich nötig war. Abgemildert gilt das auch für Craig Owens ‚Paradise‘ (Coldplay) Cover.

Wieder eine andere Richtung schlagen beispielsweise Memphis May Fire (‚Grenade‘), die mir bisher vollkommen unbekannten Upon This Dawning (‚Call Me Maybe‘), We Came As Romans (‚Glad You Came‘) und Like Moths to Flames (‚Some Nights‘)ein. Sie, und noch einige weitere Bands auf dieser Compilation, setzten auf die Kombination aus cleanen Gesangsparts und Screams auf gesanglicher Ebene, auf harte Gitarren und zuckersüße Popmelodien mit Elektrosprenkeln in technischer Hinsicht. Stilmittel, die schon in den frühen 2000er Jahren schwer in Mode waren und anscheinend nichts von ihrer Wirkung verloren haben. Allerdings wird es nach dem x-ten Pop Cover doch irgendwie fad, noch dazu wo sich auf YouTube unzählige solcher Neuinterpretationen anfinden. Kurz: Nichts wirklich Neues, aber scheinbar mächtig im Trend; was sich auch an den Verkaufszahlen und dem damit verbundenen Einstieg in die Billboard Charts von ‚Punk Goes Pop 5‚ zeigt.

Aber natürlich gibt es auch Lichtblicke, so zum Beispiel Mayday Parade’s Umdeutung des Gotye Hits ‚Somebody That I Used To Know‘. Leicht-lüftiger, seichter Gitarrensound hebt den an sich eher gedämpften Song etwas ab und verleiht ihm so einen neuen Drall. Leider bleiben solche Ausnahmen aber rar gesät, womit das ganze Produkt dezent sinnlos erscheint. Allerdings macht es scheinbar finanziell Sinn, daher ist es unwahrscheinlich das Fearless Records seine Melkkuh nach der 5. Auflage schlachtet, obwohl; und das sage ich als Vegetarier, besser wäre.

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