Whitney – For A While
Das komplett überproduziert am Pop scheiternde vierte Whitney-Studioalbum Spark war im vergangenen Jahr eine einzige Enttäuschung, die mit ernüchternder Egalität auch schnell wieder vom Radar verschwand. Mit der Standalone-Single For a While gewinnt das Duo nun jedoch wieder Herzen zurück.
Seit den Zeiten des Debütalbums geistert das insofern nun ideal betitelte For a While bereits durch das Repertoire der Band, seinerzeit noch unter dem Namen Rolling Blackouts. Im Zuge der jüngsten Tour wurde der 2016 (von Julien Ehrlich, Max Kakacek, Malcolm Brown, Ziyad Asrar und Will Miller) geschriebene Song nun aber umarrangiert und fertiggestellt, akribisch (von Brad Cook, Jonathan Rado, Ziyad Asrar und Whitney) ausproduziert – und eilt einer Diskografie zur Hilfe, die sich seit Light Upon the Lake in der öffentlichen Wahrnehmung hinsichtlich des qualitativen Niveaus wohl doch eher auf einer latenten, zuletzt sogar besorgniserregend demonstrativ zur Schau gestellten Abwärtsbewegung befindet.
Nach einem ambienten Synth-Einstieg breiten Max Kakacek (Guitar, Mandolin, Keys, Bass, Synth) und Julian Ehrlich (Vocals, Guitar, Drums, Percussion) im großen Gefüge – Will Miller (Horns), Macie Stewart (Violin), Lia Kohl (Cello), Malcolm Brown (Keys), Jonathan Rado (Organ) und Ziyad Asrar (Synth) – ihren entspannten Indie soulig, sommerlich und entspannt orchestral schimmernd so weich und warm aus. For a While blüht später zweimal in eine absolut liebenswürdig nonchalante, naiv verspielt tänzelnde Feierlichkeit auf, die wunderbar harmonisch in die süßlich verträumt Romantik gebettet ist, und die reichhaltige Sound-Palette als zusätzlichen melodiösen Rahmen ohne Übersättigung einsetzt.
Ein bisschen also wie das heimelige Trostpflaster nach Spark, durchaus versöhnlich.
Ehrlich: „The lyrics of “For A While” were inspired by a time Max and I drove past a burning car on the side of the highway in Northern Illinois. From what we could see everyone made it out safely, but in that moment we were both struck by the ubiquity of anonymous tragedy. Over the course of writing “For A While” that experience evolved into a feeling of gratitude and love for all the people who aren’t able to be with us today. We’ve been working on this song for a few years and a few different phases of our lives. It’s seen some people come and go. We lov e you all.„
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