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Seit ihrer (zweiten) Rückkehr im Jahr 2011 zelebrieren Satan eine beispiellose Renaissance, die sie zu einer der konstanteste klassischen Vertreter der NWOBHM mit Proto-Speed/Thrash-Anleihen gemacht hat. Earth Infernal setzt diesen Lauf nahezu uneingeschränkt fort.
Pausenlose Veröffentlichungsstafetten, unzählige Liveplatten, verschollene Alben, mehrere Spielwiesen auf einmal…Langweilig wird es allen hier Beteiligten sowieso nicht. Aber an Kooperationen fehlt es sin den Discografien von Gareth Liddiard & Tropical Fuck Storm sowie King Gizzard & The Lizard Wizard noch. Satanic Slumber Party schafft da nun aber Abhilfe.
Wenn das starke Cruel Magic von 2018 ein Statement dahingehend war, dass Satan auch heute noch zu den Highlights im NWOBHM-Zirkus gehören, ist die Compilation Early Rituals die durchaus eindrucksvolle Erinnerung daran, dass die britische Band bereits kurz nach ihrer Gründung aus dem Stand weg zum besten gehörte, was dem Genre passieren konnte.
Gabriel Ravera führt Mephistofeles mit dem Doppel aus La Bimba Di Satana und Tombstone Boogie - „a couple of lost hippie tracks“, wahrlich! - weiter auf dem 2019 eingeschlagenen Weg der stilistischen Expansion.
Chastity-Mastermind Brandon Williams spendiert seinem (leider etwas unausgegorenem, aber potentiell nichtsdestotrotz sehr guten) Zweitwerk Home Made Satan aus dem vergangenen Jahr eine Handvoll an Live Additions.
Kurz vor dem Jahreswechsel opfern Mephistofeles hinter dem geschmackssicheren Titel und Artwork von Satan Sex Ceremonies dem okkulten Stoner und Doom Rock noch einen besonders hübsch verdrogten Rausch.
Brandon Williams legt kein Jahr nach Death Lust (immerhin eines der Highlights von 2018) bereits das zweite Chastity-Album vor - und bleibt auf Home Made Satan ein innerlich zerrissener, stilistisch multifunktionaler Ohrwurmlieferant.
Lee Dorian folgt seiner Vorliebe für okkulte Nischensensationen mit massentauglichem Konsens-Appeal einmal mehr und legt das 2018 im Selbstvertrieb erschienene Debütalbum von Twin Temple neu auf. Eine so typische wie unkonventionelle Ergänzung für den Roster seines Labels Rise Above.
Ende 2017 gab es Windhand im Verbund mit Satan's Satyrs leider nur auf den Bühnen des United Kingdom zu bestaunen, doch wenige Monate später folgt nun die gemeinsame Split EP. Ein feiner Nachsatz, auch wenn die versammelten 31 Minuten für keine der beiden Bands eine essentielle Discografie-Erweiterung darstellen.
Den Platz im Herzen wird so schnell niemand Perfect Light streitig machen. Dennoch ist es nun an der Zeit, den Thronfolger unseres Album des Jahres 2022 zu kühren. Spoiler: es ist gewissermaßen das Yang zum 40 Watt Sun-Yin geworden.