Antenna – Antenna

von am 22. Juni 2024 in EP

Antenna – Antenna

The Shogun is back! Tim Wall hat durch Antenna endlich eine neue Band am Start – und mit deren selbstbetitelter Debüt EP das potentielle Zeugnis dafür aufgenommen, dass es ein Leben ohne ständige Trauer ob des Endes von Royal Headache geben könnte.

Die Lust, wieder von schnellen Drums und lauten Gitarren umgeben zu sein, hat den Ausnahme-Frontmann mit der soulig-inbrünstigen Stimme neben seinem Bürojob wieder zurück auf die (mittlerweile kleiner gewordenen) Bühnen der Clubs getrieben, erzählt Shogun freimütig. Das nötige Umfeld besorgen knapp sieben Jahre nach dem offiziellen Ende von Royal Headache nunmehr Hideki Amasaki (Guitar), Bassist Mikey und Schlagzeuger Hugh, mit denen der Frontmann (Vocals, Keyboards) sein Händchen für schmissige Hooks und Melodien als Antenna etwas punkiger und rotziger umsetzt, als bei seiner ehemaligen Band: die rund zwölf Minuten von Antenna sind im DIY-Sound rasant, ungeschliffen und roh, energiegeladen und direkt.

In Cubes fetzt das dann in etwa so, als hätte Girls einen Arschtritt samt surfend freidrehendem Solo bekommen, während das riffgackernde Don‘t Cry sich näher an den Buzzcocks orientiert. Lost addiert einen 80er Synth a la Merchandise zur melodischer angelegten Sehnsucht der Romantik, die von der rauchigen Dringlichkeit der flehenden Stimme zusätzliche Bandbreite bekommt. In English Three ist eine melodische Wave-Melancholie der Katalysator und Antenna State betrachtet den Wandel des eigenen Hedonismus fast balladesk aus der Perspektive des angriffslustigen Powerpop.
An die fantastische Hit-Dichte von Royal Headache kommt Shogun damit vielleicht zwar trotzdem noch nicht restlos heran – die Stossrichtung stimmt aber absolut, denn diese fünf Songs machen auf frenetische Weise Laune und dazu auch noch so richtig süchtig.

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