Placebo – Collapse Into Never – Live In Europe 2023
Das knapp eineinhalbstündige, neunzehn Songs starke Konzertalbum Collapse Into Never – Live in Europe 2023 ist der separat verfügbare, allgemein zugängliche Teil des nicht gerade günstigen, limitiert aufgelegten Boxsets Placebo Live.
Das (physisch erst Anfang kommenden Jahres erscheinende) Gesamtpaket enthält neben einem netten kleinen Poster unter anderem (je nach Quelle mutmaßlich exklusiv) unter anderem auch noch den Konzertfilm This is What You Wanted – Live in Mexico City und den Session-Mitschnitt Live From the White Room (Recorded at Studio 1, Twickenham Studios). Dinge, auf die man durch das dem Package vorauseilende Collapse Into Never – Live in Europe 2023 trotz eines rund um den dreistelligen Bereich angesiedelten Preises für Placebo Live durchaus Bock bekäme.
Die Ende Juli vergangenen Jahres in Spanien im fetten, basslastigen und grundlegend vollen Sound eingefangene Impression der jüngsten Tour der Briten überzeugt nämlich prompt, präsentiert im (leider u.a. Twin Demons und Chemtrails aussparenden) Konglomerat der starren, polarisierenden Setlist der vergangenen knapp zwei Jahre eine druckvolle Konzentration auf das starke Comeback Never Let Me Go von 2022.
Der Mix ist ausgewogen, man hört jedes Element um Brians sich in toller Form befindende Stimme nuanciert. Vor allem die Rhythmussektion tönt kräftig und das Publikum brandet immer wieder auf, während der Fluß der Songs eine stimmungsvolle Atmosphäre reproduziert.
Im direkten Vergleich zur jüngsten Studioplatte klingen Placebo so live noch mal um das Quäntchen packender, energischer und fester.
Eingestreute alte Hits, wie (ein etwas zu träges) Slave to the Wage oder Song to Say Goodbye, überzeugen zudem frisch und vital, lassen sich einfach nicht tothören und wärmen Erinnerung authentisch auf.
Etwa daran, wie distanziert sich die Band live zuletzt gab – alleine ein anfeuerndes „Come On“ vor dem finalen Refrain im Opener Forever Chemtrails dürften jedenfalls gefühlt schon zwei Worte mehr sein, als Molko in Wien mit dem Publikum überhaupt kommuniziert hat, von der spanischen Ansprache von Olsdal vor Bionic ganz zu schweigen.
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