Bobby Krlic – Beef

von am 21. April 2023 in Soundtrack

Bobby Krlic – Beef

Musikalisch wird von Beef zwar wahrscheinlich der Incubus-spielende Stephen Yeung in Erinnerung bleiben – doch ist der Score von Bobby Krlic (wenngleich keineswegs ikonisch) freilich noch elementarer.

Vom verspielt wummernden Titelstück The Beef weg ist da mit einer rhythmischen Percussion als nicht nur auch im späteren Hotel Room Hang wiederkehrendes, klackerndes Element, das mit einem subversiv nervenaufreibenden Stress und seiner unruhigen Stimmung am Abgrund auf verquere Weise ein klein wenig an die Nine Inch Nails-Kumpels erinnert, ein roter Faden.
Und während im oft skizzenhaften, manchmal nur wenige Sekunden lang dauernden Verlauf nonchalant angedeutete Grooves mit unaufgeregt treibendem Flow samt Acoustic-Gitarren und Soundflächen (wie in Cho Bros) ebenso vorbeiziehen wie traumwandelnde Tabla-Trancen, reibt sich Krlic‘s Score zu Beef auf subversive Weise doch vordergründig an zwei Kontrasten auf.

Zum einen ist da eine melancholische, nachdenklich getragene Melancholie in Tracks wie dem Klavier-dominierten, mit Jon Brion-Ausstrahlung betörenden Amy and George, der traurig schlendernden Acoustic-Gitarren Elegie Hibachi Suicide, Stealing for Church, Stuck Up Bitch, Young Amy oder dem Santaolalla‘esken A New Hope: verletzliche Intimitäten.
Zum anderen rauht sich die Dunkelheit aber auch frontaler ausgerichtet auf, lässt Wut nach außen hin zu, wenn etwa das basslastige Arena K-Town Spectre drangsaliert, Breakthrough Moments ein darkjazziges Noir-Ambiente a la Lovecraft Sextett pflegt, Seven Years an den Tasten hypnotisiert oder Yahoo Chess mit sphärischem, sinfonisch angedeuteten Brutalismus eine eingestreute Overtüre gibt, deren Spannungsmoment später – natürlich in Zugzwang – mit fast animalischer Kraft ausbricht.
Dass das Finale mit The Great Fabricator und dem heimlich gleissenden Figures of Light durch eine fast spacig reinigend friedliche Katharsis versöhnt, ist insofern aber auch eine ideale Entsprechung der finalen Geschichts-Ausflösung – und Haxan Cloak Krlic längst eine zuverlässige Bank im Soundtrack-Business.

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