Boris – Ibitsu 2023
Boris spendieren zum Jubiläum von Akuma No Uta eine wirklich gelungene Neuaufnahme von Ibitsu – mit vertauschten Rollen einer erweiterten Besetzung, die dem Schatten des perfekten Originals freilich trotzdem nicht entkommen kann.
„This year marks the 20th anniversary of the release of our album “Akuma no Uta”. To commemorate the occasion, we will release a new recording of „Ibitsu“ from the album. The download is free, so please listen to it as much as possible along with the original album. Thank you for your strong support for us over the years.“ sagen Boris, die alleine schon durch die Besetzung Unterschiede zum Original schaffen, indem Atsuo in der Rolle des die Vocals von (dem hier Bass und die Backingstimme beisteuernden) Takeshi übernehmenden Frontmanns positioniert wird (was man jedoch, ohne über diesen Umstand informiert zu sein, nur bedingt heraushören muss), während Muchio als Drummer Boris zum Quartett macht (was seit den Touren nach No aber ja mehr oder minder durchaus dem Live-Outfit der Band entspricht).
Ibitsu bleibt im Jahr 2023 vor diesem Hintergrund grundlegend nahe seiner Ursprünge, doch hat sich der Sound insofern natürlich doch merklich verändert.
Die Nummer ist nunmehr akzentuierter – also diesmal merklich – produziert, der dominantere Bass weitaus prägnanter und die Gitarre differenzierter in den Hintergrund gerückt (im letzten Drittel darf Wata aber natürlich die Verstärker heulen lassen!) um einen räudiger, fieser aus der Merzbow-Garage dröhnenden Noise-Background zu installieren, der rumorend eine herrlich giftige Attitüde unter das immer noch beißende Stück grundierend.
Zwar kann nun, derart in der Galle geordnet, alleine der wüst polternde Exzess der Bridge oder die übersteuernde Manie des Finales so nie die animalische Intensität des rumpeligen, perfekten Originals toppen, aber dennoch macht die Herangehensweise an dieses nicht essentielle, aber noch weniger redundante Update mit ordentlich Feuer unter der Haube wirklich so richtig Bock.
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