DMA’S – I Love You Unconditionally, Sure Am Going To Miss You

von am 26. August 2021 in EP

DMA’S – I Love You Unconditionally, Sure Am Going To Miss You

DMA’s wissen offenbar selbst, dass früher alles besser war. Für (ihre insgesamt dritte und erste nicht unbetitelte EP) I Love You Unconditionally, Sure Am Going to Miss You arbeiten sie deswegen wieder mit Dylan Adams zusammen…

….und knüpfen selbstproduzierend so ertragreich an die Zeit vor ihrem Debüt Hills End an, wie man das nach (den hier angesichts ihrer noch überschaubarer als ohnedies angenommenen Nachhaltigkeit hier fast zu wohlwollend bewerteten) For Now und The Glow eigentlich nicht mehr für möglich gehalten hat.
A noisy guitar pop explosion that brings us back to our roots“ versprechen die Britpop-sozialisierten Australier sogar und führen weiter aus: „This EP was in the natural trajectory that you can sometimes take in a band. You work with different producers, and you want to keep changing, but there’s also something in your core that pulls you back. It’s cool to get back to your roots sometimes.
Bis auf das abschließende Junk Truck Head Fuck, das sich als unkomplizierte Gitarrenminiatur etwas reduzierter zurücknimmt, dabei nett plätschernd abseits der Ästhetik und kontextperspektivischen Dynamikänderung allerdings keinen nennenswerten Eindruck hinterlassen kann, führt dieser Ansatz dann auch insofern qualitativ zu den Anfangstagen der Band zurück, indem I Love You Unconditionally, Sure Am Going to Miss You etwas roher und direkter, sicher aber energischer, überschwänglicher und mitreißender klingt, als die jüngsten Studiolangspieler. Die Melodien funktionieren unmittelbar, die Band scheint enger beieinander zu stehen und sich auf ihre Tugenden zu konzentrieren.

Dabei dividieren sich die drei flotten  Rock-Nummern nur minimal auseinander (das etwas zu lange, aber doch mit Shoegaze-Patina erhebende 1 Way gönnt sich beispielsweise ein paar cinematographische „Uhuhuuu“-Schraffuren und We Are Midnight treibt melancholischer an, während Viol entschlackter die verträumten Synthie-Texturen in der Bridge hinauffährt), was aber schon so passt: Das Song-Trio hat eine angenehm ungezwungene Nonchalance, ist auf nebensächliche Weise eingängig, fast naiv entwaffnend.
Als gefühlte 90er-Insel-Semi-Hits aus der zweiten Reihe, die man bis zum nächsten richtigen Szene-Smasher oder Evergreen guten Gewissens die authentische Stimmung konservierend goutieren kann, verschwimmen die Stücke zwar in der Erinnerung, hinterlassen dabei aber ein lässiges Charisma. Die Überraschung I Love You Unconditionally, Sure Am Going to Miss You ist DMA’s jedenfalls solide über den (noch) in die Gruppe gesetzten Erwartungen geglückt (und deswegen an dieser Stelle zwischen den Punkten liegend auch aufgewertet worden).

Print article

Kommentieren

Bitte Pflichtfelder ausfüllen