Fossilization – Leprous Daylight

von am 18. November 2023 in Album

Fossilization – Leprous Daylight

Leprous Daylight, das Debütalbum von Fossilization, hält die Versprechen, die die 2021er-EP He Whose Name Was Long Forgotten sowie die Split mit Ritual Necromancy im vorangegangenen Jahr gab.

Mit direkten Death Metal-Attacken und röchelnden Caverncore-Vocals aus der Hölle, manischen Tremolo-Riffs samt garstigen Melodie-Verführungen auf rasend gallopierenden und tackernden Rhythmen, die sich (mittlerweile nur noch) sporadisch von einer malmenden Doom-Heaviness in die Mangel nehmen lassen, mag der Aufguss der brasilianischen Jupitarian-Hälfte V und P als Fossilization streng genommen schon generisch veranlagt sein und keine wirklich originären Asse an den Genre-Tisch bringen, auf dem zahlreiche Kollegen wie Dead Congregation ihre Karten schon so versiert wie prägend ausspielen.
Doch wo das Was vielleicht nicht für absolute Alleinstellungsmerkmale sorgt, trumpft das Wie im Falle von Leprous Daylight umso mehr auf.

Entlang der dreckigen, kraftvolle Produktion lebt der unmittelbarer fesselnde Strom der Platte einerseits von der raffinierten, für ständige Spannung sorgenden Performance, die jede Idee ebenso hungrig und energisch wie mit markanten Widerhaken vorträgt, und andererseits einem verdammt dynamischen Songwriting, dessen Intensität über kurzweilige 37 Minuten mit so vielen starken Szenen im (der Gleichförmigkeit weitestgehend enteilenden) Gebolze aufwartet, sei es nun der hämmernd für Raum sorgende Mittelteil von Oracle of Reversion oder all die Tempowechsel im Highlight At the Heart of the Nest.
Dass der übergeordnete Spannungsbogen von Leprous Daylight zudem stimmt, indem Fossilization mit Eon und mehr noch dem fast episch anmutenden Wrought in the Abyss weiter in den (phasenweise abseits der Vocals fast schon traditionell liebäugelnden) Doom abrücken, sorgt dann auch für einen befriedigenden Klimax, der durchaus aufwiegt, dass vielleicht kein Moment hier die Kinnlade per se hinunterklappen lässt – aber jeder Durchgang noch besser gefällt, als der vorangegangene.

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