Kendrick Lamar – The Heart Part 5

von am 13. Mai 2022 in Single

Kendrick Lamar – The Heart Part 5

Kendrick Lamar bleibt der Tradition treu, seinen Studioalben Teile der The Heart-Reihe voranzustellen. Der Mr. Morale & The Big Steppers ankündigende Part 5 ist dabei ein Highlight der Serie – und verspricht, dass der 34 jährige Rapper auch nach einem halben Jahrzehnt Quasi-Funkstille seine Vorreiterrolle behaupten dürfte.

Ob Steven Wilson mit seiner Vermutung richtig liegt, dass das von DEEP VOODOO sowie dem South Park-Duo Matt Stone und Trey Parker geschaffene Musikvideo zu The Heart Part 5 von Self inspiriert wurde, bleibt offen. Fest steht, dass wir Deep Fake-Versionen von O.J. Simpson, Kanye West, Jussie Smollett, Will Smith, Kobe Bryant und Nipsey Hussle begegnen, während Lamar den Song auf einem Sample von Marvin Gayes I Want You baut, zudem neben den bisherigen vier The Heart-Teilen auch Izzo (H.O.V.A.) von JAY-Z sowie I Want You von Madonna und Massive Attack in die DNA der Nummer aufnimmt.
Und mit welcher Selbstverständlichkeit er diese Zutaten zu einem ebenso dringlichen wie scheinbar unangestrengten, ja schon ein bisschen grandiosen Comeback verwebt, ist dann schon ein bisschen spektakulär. Lamar flaniert durch die jazzige Lounge, folgt wohltemperierten Tasten und subtilen Bläser-Nuancen mit einer ebenso in Lauerstellung treibenden wie sparsam eingesetzte Percussion – was so alles bald in einem zurückgelehnten cinematographschen Panorama aufgeht , catchy aufgeht mit dem Soul der 80er flirtet, sogar Disco Streichern ein anachronistischen Grinsen ins Gesicht zaubert, während Kendrick selbst am Mikro Druck macht. Das gilt sogar noch mehr, wenn The Heart Part 5 nach knapp der Hälfte seiner Spielzeit abbremst, durchatmet und sich auf den Groove aus Bass und Handtrommeln sowie ein paar funky Licks reduziert: „Enemies shook my hand, I can promise I’ll meet you/ In the land where no equal is your equal/ Never say I ain’t told ya, nah/ In the land where hurt people hurt more people/ Fuck callin‘ it culture„.
Die Messlatte für Mr. Morale & The Big Steppers liegt nach diesen fünfeinhalb Minuten jedenfalls gefühlt höher, als sie es direkt im Windschatten von DAMN. (2017) getan hätte.

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