Makeshift Art Bar – Lackluster Writing Makes Fundamental Reading
Makeshift Art Bar sind ein Quartett aus Belfast, das auf seiner Debüt-EP Lackluster Writing Makes Fundamental Reading die Tanzfläche zwischen dem Post Punk und Noise Rock herrlich unprätentiös erforscht.
Joseph Sweeney, Alleyah Boulaich, Callum McGuigan und Callum Sweeney treten damit den 2023 mit der erstes Single Inertia eingeschlagenen Pfad weiter aus. Der kalte, schnepfende Basslauf lädt in Birthday Party zu einer coolen Noir-Verfolgungsjagd ein, die Gitarren gackern und ziehen giftig fauchende Schleifen. Zu einer auf Krawall gebürsteten Tanzbarkeit skandiert eine rohe, instinktive Energie. Das Songwriting ist sekundär, der starke Sound und die stampfende Attitüde dominieren den unverkopften, kunstvollen Verlauf.
In Notice Me wird dies noch deutlicher. Die Gitarren forcieren eine delirante Melodie im psychedelischen Tembo-Jam, beschwören eine ausdauernde Praxis – aber ohne fieberhaften Exzess. Schade nur, dass das dem MO gut stehende, aber hier nur ausnahmsweise eingesetzte Saxofon keine Konsequenz bekommt und ihn so etwas gimmickhaftes anhaftet. Die dängelnde Kompaktheit in Sonic Shelf verpufft auch ein wenig zu eindruckslos, doch die explosive Lauerstellung von Bedwetter hat einen schabenden Twist, schraubt die massive Bremse erst wieder hoch, walzt aus.
Oft wirkt es dabei so, als würden Makeshift Art Bar eher willfährig ihren live gewachsenen Songs folgen, anstatt Lackluster Writing Makes Fundamental Reading im Studio dorthin zu leiten, wo die Kompositionen ihr Potential am eindrucksvollsten abschöpfen können.
Was nun aber alles negativer klingen dürfte, als es gemeint ist: die vier Nordiren könnten sich als ein veritabler Rohdiamant erweisen, bei dem Ästhetik und Gefühl schon jetzt in ihren Bann ziehen,
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