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A Fever Dream beruhigt die angestammte Hektik der englischen Synth-Art-Popper über weite Strecken und lässt die Dinge mit deutlich mehr Ruhe laufen: Nach dem großartigen 2014er-Furiosum Get to Heaven müssten Everything Everything eben niemandem mehr etwas beweisen.
Das zweite Album mit den Rattlesnakes nimmt eine Kurskorrektur vom Punk und Hardcore zum Rock'n'Roll und Pop vor und schafft damit nicht nur gewissermaßen, woran das plumpe Anthems noch scheiterte, sondern lässt Frank Carter anhand von Modern Ruin auch breitenwirksam daran arbeiten, wieder zum Liebkind des NME zu werden.
Die posthume Songsammlung der (gemeinsam mit ihrem Manager Craig Terry) im Februar 2016 in Schweden verunglückten Viola Beach ist eine so grundsolide wie unvollendete Talentprobe in Sachen optimistisch-aufgeweckten Indierocks.
Wenn man will, kann man dem immer wieder zu pathetisch in die Arena schielenden Gesten neigenden Debüt von LUH durchaus anhören, dass Ellery Roberts mit WU LYF durchaus 2011 am Sprung war, die gesamte (Indie)Welt im Rausch zu erobern. Spiritual Songs for Lovers to Sing hat jedoch noch weitaus höhere Ziele als das, ächzt dabei nach zu langer Zeit im Inkubator jedoch schon einmal unter seinem vieldimensionalen Überbau.
Das hatte veröffentlichungstechnisch schon beinahe etwas von einem '[amazon_link id="B001JEO9XU" target="_blank" ]Chinese Democracy[/amazon_link]' der Singer/Songwriter-Zunft: Annähernd ein volles Jahrzehnt musste vergehen, ehe Joe Volk den Nachfolger zu '[amazon_link id="B0183LPQK6" target="_blank" ]Derwent Waters Saint[/amazon_link]' (und damit immerhin einem der besten Genre-Alben der 00er Jahr) endlich vollenden konnte. Eine gefühlte halbe Ewigkeit an Wartezeit, die 'Happenings and Killings' nun jedoch anstandslos rechtfertigt.
Nicht verpassen! | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 bis 01 |
50. Ten [mehr…]
Beeindruckt nun die enorme Stilvielfalt, mit der Everything Everything die Dinge knackig und hibbelig halten mehr - oder die Qualität, die hinter dem unterhaltungstechnisch unmittelbar zündenden Songwriting steckt? Fakt ist: In beiden Punkten sind die Briten der Indierock-Kollegschaft mit 'Get to Heaven' mehr denn je zwei Schritte voraus.
Peace wagen mit ihrem Zweitwerk die Probe aufs Exempel: Kann man ihrem netten Britpop-Potpourri naive Kalkulationen wie das Zielgruppenlaufkundschaft-abholende Artwork oder die bisweilen gar grausamen Textkatastrophen verzeihen?
Zelebrierter Electro-Eklektizismus im PPC als imposante Leistungssteigerung: der in Wien beheimatete Brite SOHN ringt seinen breitenwirksamen Songs im Livegewand ein beachtliches Mehr an Wirkungskraft ab.
Dass es William Doyle mit seiner Band Doyle & The Fourfathers im Indierock zu eng wurde glaubt man nach dem zwischen den Stühlen sitzenden 'Total Strife Forever' nur zu bereitwillig: mit East India Youth wagt der Engländer den am Zeitgeist orientierten Neuanfang und tobt sich am Laptop auf einem Spielplatz der elektronischen Genres aus.