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Mittlerweile aufgeräumter und ohne Krach: Ought lassen auf ihrem dritten Album zumindest die zweite Silbe des Postpunk endgültig hinter sich und konzentrieren sich mit Room Inside the World auf einnehmend-gestelzten Artrock von überkandideltem Gestus.
In Sachen Dear Tommy lässt Johnny Jewel seine Anhänger weiterhin im Regen stehen - dafür liefert der Chromatics-Boss und Atmosphäre-Meister mit der instrumentalen Synth-Gedankenverlorenheit Digital Rain nun einstweilen jedoch den vielleicht idealen Wartezeit-Soundtrack für das Kopfkino.
Honorable Mentions | Kurzformate | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 – 01 |
40. [mehr…]
Rechtzeitig vor Weihnachten zeigt sich Sufjan Stevens einmal mehr in Geberlaune: The Greatest Gift firmiert als Mixtape und versammelt dabei "Remixes, Outtakes & Demos" seiner wundervollen 2015er Intimität Carrie & Lowell.
The National wollen sich diesmal nur selten mit der gemütlichen Ergebnisverwaltung begnügen, die sie über die sechs Studioalben kultiviert haben, und brechen ihren Sound auf Sleep Well Beast deswegen auf - mal subtiler, mal knackiger. Das führt für die Ausnahmeband zum unentschlossensten Gesamtwerk seit langer Zeit, allerdings eben auch zu einer mutigen, wohl auch nötigen Frischzellenkur.
Mit dem regelrecht klassisch veranlagten Ketzbrocken (sic!) Trumpeting Ecstasy steht das Grind-Quartett aus Maryland nur augenscheinlich auf eigenen Beinen - speit hinter der wieder deutlicher seine Kernkompetenzen fokussierenden Ausrichtung aber gerade deswegen das bisher stärkste Album des überquellenden Full of Hell-Katalogs aus.
Die Hollywood-Realfilmumsetzung des Klassikers Ghost in The Shell hatte von vornherein einen schweren Stand, scheint sich nun aber weitestgehend doch relativ wacker zu schlagen - wie neben dem dazugehörige Soundtrack von Clint Mansell auch die simultan erscheinende Music Inspired By The Motion Picture-Compilation nahelegt. An der (bis heute nichts von seiner unwirklichen Faszination eingebüßt habenden) Arbeit von Kenji Kawai für den 1995er Anime kommt diese zwar natürlich nicht heran, liefert bis auf einige wenige Ausfälle aber durchaus stimmungsvoll ab.
Wayne Coyne, Michael Ivans, Steven Drozd und Co. bleiben dem elektronischen Krautrock treu, der sich seit dem Paradigmenwechsel Embryonic über die Flaming Lips gestülpt hat, öffnen auf Oczy Mlody - "eyes of the young" - aber unterschwellig wieder lieblichere Räume für friedliche Melodien. Miley Cyrus sei Dank.
2016 war das Jahr großer (nicht nur) musikalischer Verluste und einiger wirklich starker Alben - da fällt zwangsläufig etwas unter den Tisch. Auch heuer gibt es deswegen eine ungereihte Rangliste voller Geheimfavoriten, faszinierende Ausnahmeerscheinungen und eben schlichtweg in ihrer Weise herausragende Alben des Jahres 2015, die man keinesfalls verpasst haben sollte, die aber dann nicht in der regulären Konsensliste reüssieren konnten.
The Sword nehmen sich mit Low Country noch einmal ihres letztjährigen Problemalbums High Country an - und finden durch Reduktion und forcierten Unplugged-Gedanken tatsächlich den schlüssigeren Zugang zu ihren Songs.