Ryan Adams – Down in a Hole / Nutshell
Tranche Nummer 4 in Ryan Adams‚ digital veröffentlichter Livecover-Singleserie findet nach dem Klavier-Ausflug in der vergangenen Woche nicht nur auf instrumentaler Ebene zu einer genormten Linie zurück, sondern versammelt mit Down in a Hole und Nutshell auch erstmals gleich zwei Songs der selben Band.
Alice in Chains gehören dabei ja zu einer jener Bands, an denen man (sofern man nicht Thou heißt) fast zwangsläufig scheitern muss.
Ryan Adams tut dies – allerdings (obwohl den bisherigen Potpourri-Charakter der Release-Reihe leider untergrabend) auf so stimmige und authentische Weise, dass er sein Gesicht nicht verliert. Die traurige Melancholie, die atmosphärische Tiefe, die ergreifende (wenngleich nicht unbedingt erschütternde) Intimität – all das kann Adams, alleine mit einer Gitarre auf den Bühnen (im Falle von Down in a Hole jene der Silva Concert Hall in Eugene, bei Nutshell ist es das Arts and Event Center in Federal Way nahe Seattle.)
Besonders erfreulich ist dabei, dass die Aufnahmen zwar beide aus dem Jahr 2023 stammen (wobei die Songs generell zu alten Bekannten des Live-Repertoires von DRA gehören, und man Studioaufnahmen der Songs mit den Cardinals beispielsweise hier oder hier findet), Adams seine Stimme aber nicht wie sonst in den vergangenen Jahre gerne im Reverb ersäufen lässt, sondern ihr eine verletzliche Natürlichkeit belässt.
Dass die beiden Mitschnitte auf jedwede originelle Ansätze zugunsten einer wertkonservativen Schlichtheit verzichten, die wirklich gar keine neuen Perspektiven bieten, geht da insofern auch durchaus in Ordnung – ein weniger rasches Abschneiden des Publikums nach Down in a Hole wäre zum Durchatmen für den streamenden Hörer aber fein gewesen.
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