Suche nach: be your own pet
Es ist irgendwo absurd, dass anhand von Honky Tonk Hell auf einschlägigen Plattformen leidenschaftlich darüber diskutiert wird, wie ein Musiker mit asiatischen Wurzeln derart ansatzlos im unamerikanischen Genre des Country aufblühen kann.
Leeched aus Manchester optimieren auf ihrem Zweitwerk To Dull The Blades Of Your Abuse selbstsicher die Extreme, die das Debütalbum You Took the Sun When You Left vor zwei Jahren bereits so radikal vermessen hat.
Bei aller Liebe, aber: Man hat nicht auf There Is No Other... und damit das erste Soloalbum von Isobel Campbell seit 14 Jahren gewartet, um dann gleich in der Eingangsphase seine Zeit mit einer derart bocköden, uninspirierten Synthpop-Aufarbeitung von Runnin' Down a Dream zu verschwenden.
Mit dem zum gigantischen Bombast strebenden, dezidiert das Meisterwerk anvisieren wollenden The Satanist sind Behemoth endgültig über die Blackened Death Metal-Grenzen in der konsenstauglichen Wahrnehmung der Masse angekommen. Nergal ist nun schlau genug, um vier Jahre später den Spagat zu wagen: I Loved You at Your Darkest geht nicht an der Größe seines Vorgängers zu Grunde und nimmt das gewachsene Publikum dabei über ein flexibleres, weniger extremes Songwriting mit.
Selbst unter den wohlwollendsten Hardcore-Fans der Anhärschaften von Pete Yorn und Scarlett Johansson werden sich nur die wenigsten aktiv und häufiger an das 2009 erschienene Kollaborations-Album Break Up erinnern. Mit Apart kehren die beiden eine knappe Dekade später dennoch zum damals verarbeiteten Beziehungsdrama zurück.
Das Nachjustieren einiger kleinerer und größerer Schrauben im vertrauten Gesamtgefüge genügt, um dringend nötige neue Spannungen zu erzeugen und damit sogar ein Stück weit aus der sich selbst verwaltenden Komfortzone aufzubrechen: Beach House revitalisieren mit 7 ihren Kreise ziehenden Dreampop-Trademarksound.
Iceage bleiben ruhelos getriebene Geister. Das zwischen den Stühlen brütende Beyondless zeigt die eindringlichen Kopenhagener nach vier Jahren Auszeit dennoch - oder: gerade deswegen! - von einer sesshafteren Seite.
The Decemberists suchen wieder einmal neue Ansätze für ihre Musik und finden sie diesmal in der Schere aus Form und Inhalt: Pessimistisch sich selbst bemitleidende Texte tänzeln auf I'll Be Your Girl zu einer erstaunlich optimistisch und frohlockend-gelösten Annäherung an Glam-Motive, den Synthpop und die 80er.
Converge-Brüllwürfel Jacob Bannon bleibt nach dem 2017er-Intermezzo mit seiner Stammkombo (The Dusk in Us) im fokussierenden Veröffentlichungsrausch mit Wear Your Wounds: Dank einer vollwertigen Band im Rücken offenbart der Mitschnitt aus den Maida Vale Studio der BBC dabei erstmals die tatsächliche Tragkraft seines Liebkindes.
Honorable Mentions | Kurzformate | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 – 01 |
40. [mehr…]