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Nur vier Alben haben 2019 in der Wertungsskala zumindest die 9-Punkte-Marke geknackt. Dass gleich drei davon von Solokünstlerinnen stammen ist durchaus symptomatisch: Gefühltermaßen war kein anderer Jahrgang dieser Dekade derart massiv von weiblich geprägten Veröffentlichungen dominiert - was sich nun natürlich auch in den Jahrescharts widerspiegelt. Letztendlich ist es aber freilich egal wer hinter den folgenden Alben steckt - jedes ist explizit empfehlenswert und essentiell für die Qualität der vergangenen 12 Monate.
Devon Welsh rudert nach dem orchestral-analogen Befreiungschlag von Dreams Songs wieder zurück zu seiner True Love. Das ist alleine auf nostalgischer Ebene verlockend - aber vor allem schade. Denn die Magie der Majical Cloudz ist ohne Matthew Otto als kreativen reibungspunkt offenbar unereichbar.
Zwei Songs, die ursprünglich auf 500 Vinylexemplare limitiert nur zum kanadischen Record Store Day 2019 erschienen waren (und mittlerweile natürlich ausverkauft sind), werden nun zumindest digital weltweit verfügbar gemacht. Gut so, denn Free Fall und Fading Out gehören zum Besten, was die Kanadier im vergangenen Jahrzehnt veröffentlicht haben.
Klassischer Screamo erlebt aktuell einen vitalen zweiten Frühling. In diesem wollen nun nach 18 Jahren Plattenpause auch die wiedervereinigten Jeromes Dream mitmischen - und machen mit LP wohl das beste aus einem in dieser Form verzichtbaren Revival.
Nomad Stones schreiben also mittlerweile Alben, die diese Bezeichnung (nach dem eher EP-Ausmaße angenommen habenden selbstbetitelten Debüt) quantitativ verdienen und haben mit Charlie Coffou einen neuen Bassisten rekrutiert. Ansonsten bleibt bei dem Cave In-Spin Off auf Unriddled jedoch alles beim Alten.
Scott Stapp hat es offenbar aufgegeben, als Geheimagent den (Ex-)Präsidenten auf seinen Fahrrad zu verfolgen und besinnt sich für sein drittes Soloalbum The Space Between the Shadows auf seine eigentlichen Stärken: austauschbaren Pathos-Rock, knietief im Grunge verwurzelt.
Der ehemalige Majical Cloudz-Sänger Devon Welsh widmet sich wieder einmal einer (nach Name Your Price-Prinzip via Bandcamp vertriebenen) Standalone Single. Mit Faces gelingt ihm sogar eine seiner bisher schönsten Solonummern.
Leisetretender Folkpop, der niemandem wehtun will: Failure Sculptures ist weniger eine grundlegende Imagekorrektur für Christopher Mansfield, als dass er sein Alias Fences viel mehr überhaupt erst zu sich selbst finden lässt.
Zur finalen Schlacht im Lied aus Feuer und Eis schließen sich nun auch über ein Dutzend an namhaften Musikern an. Das auslaufende Franchise Game of Thrones soll mit der Compilation For the Throne noch einmal ergiebig gemolken werden.
22° Lunar Halo ist das zweite von zwei Avantgarde-Releases von Sigur Rós zum Record Store Day 2019. Vielleicht nicht, wonach es dem Fan an sich zu verlangen glaubt - und dann auch tatsächlich eher eine Diskografie-Fußnote ohne viel Wiederspielwert.