Suche nach: Linkin Park
Man kann mit Kanonen auf Spatzen schießen und dem Wendehals One More Light sicherlich vieles vorwerfen - eine mangelnde Anpassungsfähigkeit der Massenmarkbediener Linkin Park gehört freilich kaum dazu. Den Paradigmenwechsel in den seichten Hochglanz-Pop vollzieht das kalifornische Sextett schließlich ohne jedes Schamgefühl oder Berührungsängste.
Ohne Rick Rubin am Produzentenstuhl finden die Nu Metal-Alternative Rocker wieder zu weniger Elektronik, mehr Gitarren und einem gesteigerten Unterhaltungswert zurück: "The rawest, heaviest and loudest Linkin Park record ever" ist die beste Platte der Band seit (mindestens) 'Meteora', daneben aber auch ein unaufgeräumtes und anbiderndes Album, dem nach der Hälfte die Puste ausgeht.
Im ständigen Auf-und-Ab des Machine Head’schen Qualitäts-Niveaus gehören Niederlagen ebenso zur Geschichte von RØb Flynns Band wie überraschende Comeback-Triumphe. An sich gute Vorzeichen für ØF KINGDØM AND CRØWN.
Man kommt vielleicht wegen der Linkin Park-Referenz im Bandnamen, bleibt aber wegen der Melodic Hardcore-Qualitäten, die One Step Closer auf ihrem Debütalbum This Place You Know mehr als nur vielversprechend zelebrieren.
Tom Morello ist immer für abstruse Kollaborationen mit Vollkatastrophenpotential zu haben. The Catastrophists, seine Zusammenarbeit mit The Bloody Beetroots, erweist sich daran gemessen allerdings als erstaunlich trittsicher.
AFI behalten sich für Bodies die zuletzt gezeigte Schmissigkeit und unmittelbare Eingängigkeit bei, lassen allerdings die auf dem Blood Album gepflegte Tendenz zur Hardcore-Rückkehr gänzlich außer Acht.
Hat man Architects zuletzt auch alleine aus Nostalgiegründen (egal ob die Band selbst oder den Metalcore als Genre betreffend) die Stange gehalten, gehen mit For Those That Wish To Exist die Lichter drastisch aus: Das neunte Studioalbum der Briten kommt einem Offenbahrungseid gleich.
Nach 13 Tagen auf den Straßen von Los Angeles hat Jason Butler den Protesten den Rücken gekehrt und mit den üblichen Verdächtigen (Travis Barker und John Feldmann) die EP Wrong Generation für Fever 333 zusammengeschraubt.
Das finale License to Waltz ist eine das Tempo in billiger Aufmerksamkeitssucht variierende MIDI-Interpretation von Tschaikowskis Blumenwalzer, womit Mike Shinoda die Tradition des absurden Rausschmeißers auf seiner Dropped Frames-Reihe aufrecht hält. Ansonsten markiert die dritte - und beste - Ausgabe im Kontext aber endgültig eine Emanzipation.