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Seelenlaut - Schlagzeuger Christoph Moritz, Bassist Manuel Jakob sowie Gitarrist und Sänger Domenik Persoglia haben es sich mit ihrem eigenwilligen Genremix zwischen den Stühlen bequem gemacht. Fühlt man sich im einen Moment noch an ambienten Metal der Marke Opeth erinnert, meint man im nächsten schwer zu verankernde Folkanleihen durchschimmern zu hören und unterm Strich ist das eben doch vor allem: technisch versierter Rock, der es nur nicht jedem Recht machen will. Domenik Persoglia nahm sich die Zeit für unseren Fragebogen.
Wer immer schon wissen wollte, wie sich Morrissey als Leadsänger von The Jesus and Mary Chain machen würde, braucht sich nicht mehr in die Vergangenheit melancholisch-erhabener Paralellwelten zu träumen, sondern darf nunmehr schlicht dem anachronistischen Glücksfall 'Children of Desire' verfallen.
Ben Chatwin kommt auf seinem vierten Album unter dem Talvihorros-Banner dem Wunsch im Titel des eröffnenden 'Let There be Light' nicht nach: 'And it Was So' ist facettenreicher aber auch zielloser Ambient, der sich aus zahlreichen Nachbar-Genres speist und dabei die schweren Vorhänge gründlich zuzieht.
2012 war auch ein Jahr vieler großartiger Platten toller Bands. Einige davon haben es uns aber besonders schwer angetan - ein Grund mal nachzufragen, was gerade diese Musiker denn dieses Jahr an Veröffentlichungen so richtig gut fanden. Den Auftakt machen Messer aus Münster, die mit ihrem zwingenden Postpunk auf 'Im Schwindel' mal eben zumindest eines der schlicht besten Debütalben der letzten Jahre vorgelegt haben.
Die aktuell zwingendste Postpunk-Platte Deutschlands ist eigentlich die authentischste Punk-Platte seit langem, dabei meistens ziemlich anti, dunkel und tief verwurzelt in der Tradition großer Vorreiter von Ton Steine Scherben bis zu den jungen Fehlfarben.
Bison B.C. treiben ihren brutalen Sludge-Metal auf 'Lovelessness' gnadenlos in die Ecke und lassen keine Ausflüchte zu: da ist kein Platz für die ausgebauten Feinheiten der beiden Vorgänger, sondern bloß reine Riff-Gewalt gefragt.
Kate Nash hat vermutlich schon recht: irgendjemand sollte das Erbe des ersten Yeah Yeah Yeahs-Albums verwalten oder zumindest in die Fußstapfen von Be Your Own Pet treten. Trotz biestiger Attitüde als Ausblick auf ihr Drittwerk 'Girl Talk' sollte das allerdings doch jemand anderes sein.
Jain, Scientology feiert Weihnachten. Was bedeutet, dass man knapp 34 Jahre nach Grease auch ordentlich Kohle damit verdienen kann. 'This Christmas' ist nicht nur deswegen ein irritierendes Machwerk - aber vielleicht musikalisch trotzdem das optimale Sinnbild, was an Weihnachten mittlerweile alles falsch läuft, wenn man so will.
Wer denkt, dass dem Noiserock 2012 nichts mehr hinzuzufügen ist, den belehren drei junge Kanadier auf ihrem Debütalbum ungestüm eines besseren. Warum 'Metz' dabei allerorts derart durch die Decken geht, bleibt letztendlich offen - aber auch egal, denn dafür knallen elf Songs in nicht einmal 30 Minuten schlicht zu kompromisslos und wuchtig aus den berstenden Boxen.
Wie groß der Einfluss von Deantoni Parks auf die letzte The Mars Volta-Platte 'Noctourniquet' wohl tatsächlich war, lässt dich vielleicht erst anhand von 'Touch But Don't Look', dem Solodebüt des umtriebigen Schlagzeugausnahmekönners wirklich ermessen: Stylische Synthie-Rhythmusmusik als Gebrauchsgegenstand.