Suche nach: die nerven
"‘In Time to Voices’ überspringt keine Entwicklungsstufe, sondern parkt sich eher mitten in eine solche, ist als Album zerrissen zwischen Bewährtem und den sich auftuenden Möglichkeiten." endete die Kritik zu ihrem dritten Studioalbum, dass das Duos aus Brighton am Scheideweg präsentierte. Zwei Jahre später lassen Blood Red Shoes Konsequenzen in gewisser Hinsicht vermissen und rudern lieber wieder einen Schritt zurück - und schalten auf Autonomie.
Ein Quintett aus Leeds domestiziert den aggreessiven Postpunk von Iceage mit reichlich New Wave-Schmissigkeit gerade rechtzeitig im The Smiths-Jubiläumsjahr, um die Gunst der Stunde zu nützen und im allgemeinen Hype ein ordentliches Debütalbum vorzulegen.
The Shins-Kopf James Mercer und Alleskönner Danger Mouse katapultieren ihre unverbindlichen Songs phasenweise in die späten 70er und frühen 80er - Bee Gees-Verbeugung inklusive - treiben generell aber weiterhin angenehm konsumierbar durchs Lazy Popwonderland.
Indian listen mitunter Southern Rockacts wie Townes Van Zandt oder Lynyrd Skynyrd als prägende Einflüsse auf. Humor scheint die Band aus Chicago also durchaus zu haben. Abseits von 'From All Purity', versteht sich. Denn auch im vierten Langspieler-Anlauf drücken Indian ihren gnadenlos giftigen Bastard aus Sludge, Noise und Doom brutal nahe am hypnotischen Herzstillstand ohne ein Lächeln aus den Boxen.
Ex-Liturgy Drummer Greg Fox nimmt mit Guardian Alien Alben auf, die man nicht verstehen muss/kann, die man problemlos in die Esoterik-Ecke stellen darf, denen man jegliches kompositorische Fingerspitzengefühl absprechen möchte und die Sätze provozieren wie: Live mag das ja durchaus seinen Reiz an der Grenze zur körperlichen Erfahrung entfalten, auf Platte funktioniert das alles aber nur bedingt. Stimmt soweit auch alles - spätestens mit dem Titeltrack kriegen einen Guardian Alien dann aber doch wieder irgendwie an den Haken.
'Night Time, My Time' ist das Debütalbum der erst 21 jährigen Sky Ferreira, und dennoch schon so etwas wie ein (soundtechnischer) Reboot, der beinahe nicht mehr für möglich gehaltene (Neu)Start ihres Dasein als Musikerin. Bei der Vorgeschichte eigentlich kein Wunder, dass dieser das Hype-Barometer in die Höhe schießen lässt und die Sängerin/Schauspielerin/Troublemakerin zum aktuell ultimativen It-Girl zwischen Mainstream und Indie hochstilisiert.
All Hallows’ Eve steht vor der Tür, und damit Suspence, Horror und Nervenkitzel. Bevor man nun aber selbst um die Häuser zieht oder sich mit adäquaten Filmen vorm Fernseher verkriecht gilt es natürlich sich stimmungsvoll auf die unheimliche Nacht vor Allerheiligen einzustimmen. Und womit ginge das besser als mit Musikclips, die das ganze Jahr über Halloween zu feiern scheinen. An dieser Stelle deswegen 11 der (aus verschiedensten Gründen) gruseligsten Videos da draußen - sowie natürlich die Mutter aller musikalischen Horrorstreifen.
Das Artwork nimmt es bereits vorweg: auf 'Static' bleiben Cults dem auf ihrem selbstbetitelten Debüt eingeschlagenen Weh treu, lassen die Dinge jedoch diesmal auch mit ein wenig Abstand wirken und erweitern ihren infektiösen Indie-Pop indem sie ihn mit zusätzlichen Details auffächern. Auf die herausragenden Hits vergessen sie dabei nur auf den ersten Blick.
Ein Jahr nach der Reunion, zwei nach Jon Fratellis Solodebüt 'Psycho Jukebox', fünf nach dem gefloppten Zweitwerk 'Here We Stand' und sieben nach 'Costello Music' - und damit natürlich auch 'Chelsea Dagger' - wollen es die Fratellis noch einmal wissen. Die Melodien und Hooklines werden dafür immer noch mit der Brechstange in die Gehörgänge geprügelt, ohne jedoch abermals auch im ärgsten Vollsuff die Textsicherheit zu garantieren.