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Die auf massentaugliche Breitwand-Melancholie abonierten Briten Hurts wagen auf ihrem dritten Studioalbum die Probe aufs Exempel: wieviel überquellende Partystimmung verträgt ihr romantisierter Synthiepop, bevor er einem so richtig auf den Sack geht?
Geoff Rickly hat sich als Frontmann von No Devotion theoretisch eine doppelt schwere Belastung auf die Schultern geladen: Sowohl das unrühmliche Ende der Ex-Band seiner neuen Kollegen vergessen zu machen, wie gleichzeitig auch die großen Fußstapfen auszufüllen, die er mit seiner eigenen hinterlassen hat.
Anhand des Zweitwerks von Chvrches lässt sich orakeln, dass sich beim schottischen Trio des Beach House-Syndrom abzeichnen könnte: Nimm alle ihre Songs, steck sie in eine Random-Playliste - und du wirst einen langen, homogenen Songsfluss haben, ohne das Gros der einzelnen Bestandteile mit absoluter Sicherheit ihren ursprünglichen Platten zuordnen zu können.
Die aus der Konkursmasse von Beastmilk hervorgegangenen Grave Pleasures werden mit ihrem glatt abliefernden Debütalbum wohl mühelos dafür sorgen, dass ihr Majorlabel das Signing der Finnen nicht bereuen wird. Darüber hinaus verdeutlicht 'Dreamcrash' allerdings vor allem, wieviel - oder eher: wie wenig - 'Climax' ohne seine aus der qualitätsschwankenden Masse hervorstechenden Hits wert wäre.
Das hinter seiner anmutig-bedrückenden Ästhetik todtraurige Artwork spricht stille Bände: 2013 verstarb Caspian-Bassist Chris Friedrich vollkommen unerwartet. 'Dust and Disquiet' fasst aus dieser Ausgangslage heraus jedoch nicht nur den Mut weiterzumachen, sondern hebt den Postrock der Amerikaner mit einer gefassten Aufbruchstimmung gar auf ein neues Level.
Das überraschendste am dritten Libertines Album ist weniger die Tatsache, dass es überhaupt tatsächlich erschienen ist, als vielmehr die Erkenntnis, in welchem Ausmaß es für das englische Quartett funktioniert, seinen jugendlichen Übermut über weite Strecken zugunsten einer zuverlässigen Professionalität abgelegt zu haben.
16 Jahre nach '2001' ist das anstelle von 'Detox' erschienene 'Compton' kein weiteres wegweisendes Meisterwerk geworden und fühlt sich auch nicht nach dem versprochenen "großen Finale" von Dr. Dre an. Stattdessen serviert das Produzenten- und Marketinggenie Andre Romelle Young ein absolut unpeinliches und erstaunlich zeitgeistaffines Update seiner Fertigkeiten, das ihn zu gleichen Teilen als Zampano, Förderer und Zulieferern des modernen Hip Hop positioniert abtreten lässt.
An der Grundausrichtung hat sich bei der Allstarkombo Djevel nichts geändert: auch 'Saa Raa Og Kald' ist so generisch wie leidenschaftlich gespielter 90er-Jahre Black Metal norwegischer Prägung. Von Genrefans für Genrefans.
18 Jahre nach der zum Welthit avancierten Interpretation von 'Torn' kehrt Natalie Imbruglia zurück zum Coverbusiness. Ihr Versuch, die feministische Ader in von Männerhand geprägten (Love-)Songs freizulegen scheitert zwar, mündet aber wie so oft bei der Australierin zumindest in so versiert-netten, wie herzlich belanglosen Ergebnissen.
Mit ihrer ersten Platte seit 19 Jahren werden Ken Andrews, Greg Edwards und Kellii Scott wohl weiterhin nicht über den Status der Nischensensation im Spannungsfeld des post-grungigen Alternative Rocks der 90er Jahre hinauskommen. Das passt aber wohl schon so, wenn Failure ihrer eingeschworenen Fangemeinde kaum einen größeren Gefallen als 'The Heart is a Monster' tun.