Suche nach: low
Es wird ja nur zu gerne reklamiert, dass es für Wintersleep nach '[amazon_link id="B008DNWJOQ" target="_blank" ]Welcome To The Night Sky[/amazon_link]' auf den beiden nachfolgenden Veröffentlichungen merklich bergab ging. Vielleicht klingen die Kanadier 2015 ja deswegen so, als würden sie erstmals gar nicht erst versuchen wollen gegen den langen Schatten ihres Meisterwerks anzuspielen und stattdessen ihr Glück in der kurzweiligen Zugänglichkeit des Augenblicks suchen.
Veröffentlichungen aus dem Nachlass von Jeff Buckley bleiben (wie bei derartigen Archivaufnahmen üblich) eine zwiespältige Angelegenheit. Und doch rechtfertigt 'You and I' sein Erscheinen spätestens dann, wenn das abschließende, eventuell etwas zu exaltiert zelebrierte The Smiths-Cover 'I Know it's Over' in all seiner intimen Schönheit mit dickem Kloß im Hals entlässt: "Oh Mother, I can feel the soil falling over my head/See, the sea wants to take me".
Drei Australier mögen nett-schnoddrigen Früh-90er-Britpop spielen, doch das macht aus Newtown noch lange nicht das neue Manchester und aus DMA's keine legitimen Oasis-Erben. Tatsächlich muss man sich anhand von 'Hills End' sogar ziemlich über den medial strapazierten Vergleich mit der Gallagher-Institution wundern - sind die Stärken von Tommy O'Dell, Matt Mason und Johnny Took doch bei anderen Vorbildern verwurzelt.
So lange sich Holy Esque nach den ersten vielversprechenden Veröffentlichungen 2012 mit ihrem Debütalbum auch Zeit gelassen haben mögen: Pathosschwer in die Breite gezogenen Indierock beherrschen die Schotten anstandslos.
Låpsley liefert über den Umweg der BBC Sound of 2015-Longlist kommend mit 'Long Way Home' endlich den smart maßgeschneiderten Hochglanz-Elektropop für die Zielgruppenüberschneidung von James Blake und London Grammar. Demnächst wohl der stilsichere Soundtrack beim Shopping in der H&M-Filiale eures Vertrauens.
Alleine die so liebgewonnene Vertrautheit im unverkennbaren Sound lässt zu You Know Who You Are ohne jede Kennenlernphase eine zeitlose Verbundenheit entstehen. Dennoch ist das siebente Studioalbum wohl auch der endgültige Knackpunkt im Schaffen der offiziell zum Quartett aufgestockten Nada Surf, an dem man sich am so wunderbar fürsorglichen wie routinierten Indierock der Band schlichtweg ein klein bisschen satt gehört haben kann.
Animal Collective sind auf ihrem zehnten Studioalbum mal wieder als Trio unterwegs und entschlacken bei dieser Gelegenheit auch gleich ihren ansonsten aus allen Kanonen schießenden Experimental-Pop. Ohne das gewohnt synapsensprengende Soundspektakel rund um ihr hibbeliges Songwriting aufzufahren hat die Band aus Baltimore dann zwar selten mehr unmittelbare Ohrwürmer hofiert, verliert sich auf 'Painting With' jedoch auch in einer ernüchternd reizlosen Eindimensionalität.
Eine weniger chaotische, publicityperfektioniert impulsive Veröffentlichungsgeschichte hätte man sich kaum ausdenken können; und nichts hätte optimaler zum wahnwitzigen 'The Life of Pablo' gepasst. Stand der Dinge: Unzählige Terminverschiebungen, Artwork- und Titelwechsel, gecancelte Vorabsongs, eine an Absurdität kaum zu überbietende Releaseparty und aufgesetzte Twitterproduktionen später ist das siebente Kanye West-Werk da - zumindest in seiner vorübergehenden Form -, aber entgegen aller Ankündigungen eher nicht das beste Album aller Zeiten.
Das hatte veröffentlichungstechnisch schon beinahe etwas von einem '[amazon_link id="B001JEO9XU" target="_blank" ]Chinese Democracy[/amazon_link]' der Singer/Songwriter-Zunft: Annähernd ein volles Jahrzehnt musste vergehen, ehe Joe Volk den Nachfolger zu '[amazon_link id="B0183LPQK6" target="_blank" ]Derwent Waters Saint[/amazon_link]' (und damit immerhin einem der besten Genre-Alben der 00er Jahr) endlich vollenden konnte. Eine gefühlte halbe Ewigkeit an Wartezeit, die 'Happenings and Killings' nun jedoch anstandslos rechtfertigt.
Jon Davis rührt die bisher kolossalste Schlacht seiner im steten Wandel befindlichen Doom-Macht Conan an: Soundtechnisch moderner, stilistisch aufgeschlossener und dynamisch imposanter als auf 'Revengeance' hat das englische Trio bisher noch nie geklungen.