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Der Nachschlag zu dem an dieser Stelle unter Wert verkauften 'Push the Sky Away': Nick Cave und seine Bad Seeds protzen auch live nicht mehr mit überschüssigen Testosteron, sondern pflegen zurückgenommen die feine Klinge.
Die Luft am Easycore Olymp wurde in den vergangenen Jahren zusehends dünner. Zum einem lag es an der Tatsache, dass den Fans der Mix aus poppig-gefälligen Sound mit Hardcore-Gebolze nicht mehr so recht schmecken wollte, das Genre war irgendwie blutleer (sofern es jemals anders war).
Bald ist es schon zwei Jahre her, dass No Use for A Name- Mastermind Tony Sly im Alter von 41 plötzlich von uns gegangen ist. Er hinterlässt neben Frau und Kind eine riesige Lücke in der Punkszene, die schwer zu füllen sein wird. Die 1987 gegründete Band, die Sly ab 1990 bereicherte, galt lange Zeit als DAS Flaggschiff des melodiösen Hardcore.
Da mag das superb energisch eröffnende 'Blush' noch so hartnäckig, druckvoll und kehlig aus den Boxen preschen: es besteht mittlerweile kein Zweifel mehr daran, dass Title Fight ihre Songs mittlerweile eher als am melodischen Hardcore/Punk an klassischen Rockmomenten schulen. Und wie man seit 'Floral Green' weiß steht ihnen auch dies nur allzu gut.
Nachdem Iceage das Jahr 2013 mit ihrem Zweitwerk 'You're Nothing' triumphal begonnen haben, beschließen sie es auch ebenso: mit zwei Coversongs, welche die Kopenhagener Gang aus beinahe ungekannten Perspektiven anleuchtet.
Weil Kurt Vile rund um die Veröffentlichung seines aktuellen Studioalbums 'Waking on a Pretty Daze' bekanntlich auf einer Welle des Erfolgs schwimmt werden in dessem Sog neben neuen Songs auch weniger populäre erste Gehversuche wieder ans Licht der breiten Öffentlichkeit gespült.
Night Beds sind in erster Linie Winston Yellen aus Nashville, Tennessee, und Night Beds haben anfang des Jahres mit 'Country Sleep' ein nicht nur wunderbar betiteltes Alt-Country Kleinod zwischen Ryan Adams und Bon Iver veröffentlicht, das nun auf einer ausgedehnten Europa-Tour übersee vorgestellt werden will. Dabei verschlägt es den 23-jährigen am 28. November auch ins Wiener Chelsea.
Stilbewusster Garage-Rock'n'Roll im haarigen Horrorlook aus der Bundeshauptstadt passiert, wenn vier Wiener in Wolfskostümen den 60s-Mond anheulen. Dass heimischen Gefilde ein fruchtbares Pflaster für derartige Späßchen sind wissen nicht nur Fans von Wild Evel & the Trashbones.
Hymnen, Hits und Ohrwürmer aus allen Rohren: Biffy Clyro sind längst die größte kleine Rockband des Planeten - an der jeder teilhaben darf und kann. Vor der inhomogenen Fanmasse des Gasometers beschließen die drei Schotten ihre aktuelle Arena-Tour jedenfalls fulminant.
Eigentlich eine schlaue Strategie der Band, die sich Black Flag nennen darf: erst verlieren Greg Ginn und seine Kombo durch tumbe Streitigkeiten mit Flag beinahe alle der wenigen vorhandenen Symphathiepunkte, dann serviert man ein potthässliches Albumcover sondergleichen und versuchte durch die ach so kokette Steilvorlage für vernichtende Rezensionseinleitungen mit dem Albumtitel Kritikern gleich selbst ein wenig Wind aus den Segeln zu nehmen. Weswegen sich 'What the...' allerdings auch plötzlich in der glücklichen Lage befindet über den demolierten Erwartungshaltungen das Denkmal der Hardcore-Legende anzugreifen.