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Ist 'It’s Up To Emma' das verträglichere Grunge-Album geworden, dass auf den metallenen Parcours 'The Calcination Of Scout Niblett' zwangsläufig folgen musste? Eine zugängliche Rückbesinnung? Oder doch das bisher persönlichste, vielleicht sogar romantischste Werk von Emma "Scout" Niblett? Die Wahrheit liegt letztendlich wohl irgendwo dazwischen.
Man hört 'Modern Vampires of the City' die Kraftanstrengung gegen das Vermächtnis des prägenden 2008er Debütalbums anspielen zu wollen deutlich stärker an als dem 3 Jahre alten Vorgänger 'Contra'. Unter der zerrissenen Fassade eines zusammengewürfelten Patchwork-Albums steht dabei trotzdemverrückter und unheimlich smarter Indiepop, der zwischen Vergangenheitsbewältigung und Aufbruchsstimmung niemandem wehtun wird.
Justin Vernon hat vorerst genug davon mit Bon Iver als Galionsfigur des Folk herzuhalten - und bei dieser Gelegenheit den Bluesrock. Der zwangslose Spielspaß den Vernon mit seinen zwei Kumpels als The Shouting Matches dabei so authentisch versprüht übertaucht dann auch gekonnt etwaige Luftigkeiten im Songwriting.
'Comedown Machine' flacht die qualitativen Schwankungen des zerrütteten Vorgängers zu einem homogeneren Gesamten ab und landet deswegen nicht nur dort, wo wohl bereits 'Angles' als Album hin wollte - sondern erfüllt Julian Casablancas vielleicht insgeheim sogar den Traum, den er für seine Band bereits 2003 gehegt haben muss.
Reichlich Kitsch, ungeniert ausgewalzter Pathos, aufdringliche Gesten und zentnerschwere Romatik im synthetischen Neonlicht der 1980er: die beiden Melodramatiker von Hurts bleiben sich und ihrer Wahrnehmung des Depeche Mode-Vermächtnisses also auch im zweiten Anlauf treu.
Zu viele Ideen unter einem Hut? Auch Jim James reiht sich in die Riege jener Frontmänner ein, die unbedingt aus dem Rahmen ihrer Stammband ausbrechen wollen. Im Falle des My Morning Jacket-Sängers gelingt das Experiment Solokarriere jedoch deutlich besser - und paradoxerweise sogar homogener - als man das von derartigen Ausflügen gewohnt ist.
2012 war auch ein Jahr vieler großartiger Platten toller Bands. Einige davon haben es uns aber besonders schwer angetan - ein Grund mal nachzufragen, was gerade diese Musiker denn dieses Jahr an Veröffentlichungen so richtig gut fanden. Den Auftakt machen Messer aus Münster, die mit ihrem zwingenden Postpunk auf 'Im Schwindel' mal eben zumindest eines der schlicht besten Debütalben der letzten Jahre vorgelegt haben.
Wer wartet 2012 immer noch ernsthaft auf die Rückkehr von D’Angelo, wenn der heiß gehandelte und hoch gehypte Frank Ocean zeitgleich mit seinem offiziellen Debütalbum dem R&B und Soul mit modernem Anstrich Herzen zum schmelzen bringt?
Diese Woche u.a. mit Konzerten von: Emmure, Guns N' Roses und Mono & Nikitamann